Gewerbe am Rande der Stadt
Bezirkspolitiker wollen bei Entwicklung der Gewerbefläche in Buchholz Nord weiterhin mitreden
Senat und Bezirk planen, die etwa 190 Hektar große Gewerbe-Potenzialfläche Buchholz Nord endlich mit Gewerbe zu besiedeln.
Die Planung und Projektentwicklung soll nach Vorstellung der Senatswirtschaftsverwaltung federführend die Wista Management GmbH übernehmen. Diese machte sich seit den 1990er-Jahren als Entwicklungsgesellschaft für den Wissenschafts- und Gewerbestandort Adlershof bereits einen Namen. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschloss, dass sie dem zustimmen werde. Bedingung sei allerdings, dass die bisherige bezirkliche Steuerungsgruppe, die sich bislang mit der Entwicklung dieses Gebietes befasste, sowie Vertreter der BVV an den weiteren Planungen angemessen beteiligt werden. Außerdem soll die Berücksichtigung bisheriger Beschlüsse der BVV zu diesem Gebiet bei der Aufgabenübertragung an die Wista verbindlich vereinbart werden. Diskutiert wird in der BVV aktuell zum Beispiel, dass dieses Gewerbegebiet in Punkto Klimaneutralität zu einem Vorzeigeprojekt gestaltet werden soll. Die komplette Neuentwicklung dieses Gebiets biete die Chance, von Anfang an Klimaschutz und Verkehrswende mitzudenken. So soll ein nachhaltiger, energieeffizienter und möglichst klimaneutraler Gewerbestandort entstehen. Das fordert jedenfalls die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem BVV-Antrag. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass insbesondere Gewerbebetriebe, die wegen Mietsteigerungen aus der Innenstadt verdrängt werden, dort einen Platz finden.
Die Gewerbe-Potenzialfläche Buchholz Nord wollte der Senat viele Jahr lang „in einem Stück“ an ein Großunternehmen vermarkten. Allerdings verzichteten alle Unternehmen, denen die Fläche angeboten wurde, darauf. Deshalb liegt diese Fläche, auf der sich nur Gewerbe und Industrie ansiedeln dürfen, immer noch weitestgehend brach.
2018 gab der Senat sein ursprünglichen Vorhaben der Komplettvergabe auf. Stattdessen sollen die etwa 190 Hektar kleinteilig besiedelt werden. Zukünftig können sich also kleine und mittelständische Betriebe ansiedeln. Grundsätzlich haben die Bezirkspolitiker auch nichts dagegen einzuwenden, dass die weitere Planung und Entwicklung nun an die Wista übertragen wird. Doch wichtig ist ihnen, dass der Bezirk weiterhin in die Planung involviert ist und ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen hat.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.