Gewerbegebiet klimaneutral entwickeln
Im Norden ist Platz für kleinere Betriebe
Das Gewerbegebiet Buchholz Nord sollte viele Jahr lang vom Senat „in einem Stück“ an ein Großunternehmen zu vermarktet werden.
Allerdings sprangen alle Unternehmen, die zunächst die Fläche für eine Ansiedlung ins Auge fassten, wieder ab. Deshalb verabschiedete sich der Senat im Jahre 2018 von seinem ursprünglichen Vorhaben. Stattdessen sollen die etwa 190 Hektar Gewerbe-Potentialflächen nun kleinteilig besiedelt werden. Das heißt: Dort sollen sich kleine und mittelständische Betriebe ansiedeln können.
In diesem Zusammenhang fordert die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung, dass das Gewerbegebiet in Punkto Klimaneutralität zu einem Vorzeigeprojekt gestaltet werden soll. Die komplette Neuentwicklung dieses Gebiets biete die Chance, von Anfang an Klimaschutz und Verkehrswende mitzudenken, erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Christiane Heydenreich.
Deshalb fordern die Bündnisgrünen in einem Antrag die Schaffung eines nachhaltigen, energieeffizienten und möglichst klimaneutralen Gewerbestandorts. Ein Erschließungskonzept solle gewährleisten, dass die dort Arbeitenden mit der S-Bahn zu ihrem Arbeitsplatz gelangen und die Unternehmen über die Schiene beliefert werden können. Dabei solle berücksichtigt werden, dass das Gebiet an zwei Naturschutzgebiete grenzt. Die Bündnisgrünen wollen, dass insbesondere Gewerbebetriebe, die wegen Mietsteigerungen aus der Innenstadt verdrängt werden, dort einen Platz finden.
Viele von diesen Forderungen stehen bereits im „Entwicklungskonzept Buchholz-Nord“, das das Bezirksamt im vergangenen Jahr erarbeiten ließ. Jetzt soll die Entwicklung des Gewerbegebiets an die Senatsverwaltung für Wirtschaft übertragen werden. „Das ist auch sinnvoll, denn der Bezirk kann das alleine nicht stemmen“, sagt Christiane Heydenreich. „Aber wir müssen sicherstellen, dass der Bezirk weiterhin mitreden kann und dass die im Konzept formulierten klimapolitischen Ziele konsequent umgesetzt werden.“
Zudem müssen die Belange der Pankower Unternehmen, die von Verdrängung betroffen sind, berücksichtigt werden, so Heydenreich weiter. Entscheidend sei auch, dass die benachbarten Landschafts- und Naturschutzgebiete nicht beeinträchtigt werden und auch deren Qualität als Erholungsgebiete erhalten bleibe. Deshalb müsse weiterhin die Expertise des Bezirks eingebunden werden, wenn lärmendes Gewerbe dort angesiedelt werden sollte.
Die Verordneten entschieden, sich mit diesem Antrag zunächst in den Ausschüssen für Wirtschaft sowie Stadtentwicklung zu befassen, ehe darüber abgestimmt wird.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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