Friedrich-Bergius-Schule erstrahlt in alter Schönheit
Friedenau. Was lange währt, wird endlich gut – in diesem Falle sogar sehr gut. Dieser Satz beschreibt treffend das bisherige Ergebnis der Sanierungsarbeiten an der Friedrich-Bergius-Schule am Perelsplatz.
Darüber freut sich insbesondere Schulleiter Michael Rudolph. Seit 2014 wird der Südflügel saniert. Vor wenigen Tagen wurden Teile der Rüstung abgebaut und geben den Blick auf erste fertiggestellte Teile der Fassade frei. Das Dach ist mit roten Ziegeln neu eingedeckt. Die Gesimsbalken wurden farbig akzentuiert. Die Dachgauben sind restauriert, die historischen Kastenfenster samt Sonnenschutz aufgearbeitet und farblich ursprünglich gestaltet.
Die Fenstergewände aus Naturstein wurden gereinigt und soweit erforderlich ergänzt. Der Fassadenputz hat seinen von Restauratoren ermittelten historischen Farbanstrich zurückerhalten. Alle Arbeiten werden in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde vorgenommen.
In den ersten Bauabschnitt, die Sanierung des Dachstuhls, der Dachdeckung, der Fassade und der Fenster des Südflügels, investiert der Bezirk eine knappe Million Euro. Im Frühjahr sollen weitere Teile der Rüstung fallen. Der erste Bauabschnitt soll bis Mitte 2016 abgeschlossen werden.
Abgesehen von Wiederherstellungsarbeiten nach den Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges handelt es sich derzeit um die ersten durchgreifenden Sanierungsarbeiten seit Erbauung des Hauses.
Die Schule am Perelsplatz wurde in den Jahren 1901/2 durch den Architekten Erich Blunck im Auftrag der damals noch selbstständigen Gemeinde Friedenau als Gymnasium erbaut. Prominente Schüler waren unter anderem die Politiker Peter Lorenz (CDU) und Egon Bahr (SPD), der Theaterkritiker Friedrich Luft und der Widerstandskämpfer Friedrich Justus Perels. Sogar DDR-Chefpropagandist Karl Eduard von Schnitzler hat hier das Abitur erworben.
Im Jahr 1943 beschädigten alliierte Bombenangriffe das Gebäude erheblich. 1945 wurde das Gymnasium aufgelöst. Seit über 60 Jahren nutzt die Friedrich-Bergius-Schule das prächtig gestaltete Gebäude. Die ehemalige Direktorenvilla dient seit 1950 als Kindertagesstätte und wird vom Pestalozzi-Fröbel-Haus betrieben.
Interessenten können das Gebäude sowie das von der Schule betriebene Schul- und Stadtteilmuseum Friedenau am Tag des offenen Denkmals im September, besichtigen. Weitere Besuchstermine können unter 902 77 79 10 vereinbart werden. m.k
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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