Dringliche Willensbekundung
Bezirksverordnete äußern Unverständnis zu abgelehnter Dienstzeitverlängerung

Um ihn geht es: Michael Rudolph, Noch-Schulleiter der Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau.  | Foto: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
  • Um ihn geht es: Michael Rudolph, Noch-Schulleiter der Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau.
  • Foto: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Die nicht gewährte Dienstzeitverlängerung für den Schulleiter der Friedrich-Bergius-Schule weitet sich zum Skandal aus.

Michael Rudolph, in der Führung der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen ein Mann „der alten Schule“, hat die Schulabbrecherquote gesenkt und mehr Jugendliche als je zuvor zu einem Abschluss geführt; trotzdem hatte die Schulaufsicht Rudolphs Schule zur Problemschule erklärt. Unter anderem gefielen der Aufsicht die angewandten Unterrichtsmethoden nicht. Dass dann Rudolphs Antrag auf Dienstzeitverlängerung über das Pensionsalter hinaus abgelehnt wurde, weckte den Verdacht, hier soll ein erfolgreicher, aber unliebsamer Pädagoge kaltgestellt werden.

In der März-Sitzung der BVV Tempelhof-Schöneberg hat eine breite Mehrheit der Verordneten den Antrag einer „dringlichen Willensbekundung“ von CDU, Grünen und FDP angenommen. Nur die Linke stimmte dagegen.

In der Willensbekundung wird – allgemein abgefasst, doch auf den betroffenen Schulleiter bezogen – „mit Unverständnis zur Kenntnis (genommen), dass Anträge von Schulleitungen auf Verlängerung ihrer Dienstzeit abgelehnt worden sind“. Unverständnis deshalb, weil es an Berliner Schulen eklatant an ausgebildeten Pädagogen mangelt. Die BVV fordert, den Paragraphen 38 des Landesbeamtengesetzes grundsätzlich anzuwenden. Er regelt Anträge auf Hinausschieben des Eintritts in den Ruhestand.  

Unmittelbarer Anlass für die Willensbekundung waren Vorwürfe des Berliner Bildungsstaatssekretärs Mark Rackles (SPD) gegenüber Mitgliedern des Abgeordnetenhauses und der BVV, mit ihrer Kritik an der Ablehnung von Rudolphs Antrag auf Dienstzeitverlängerung werde Verwaltungshandeln skandalisiert und das demokratische System beschädigt.

Der BVV-Beschluss zeige doch gerade, dass das demokratische System hervorragend funktioniere, hält der CDU-Schulpolitiker Christian Zander entgegen. Und auf Seiten der Grünen äußert deren schulpolitische Sprecherin Martina Zander-Rade: „Demokratisch gewählte Bezirksverordnete kontrollieren die Verwaltung, kritisieren, wenn es nötig ist, mitunter auch über alle Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg deren Entscheidungen und mahnen Besserungen an.“

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 564× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 848× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 826× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.204× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.