Anschlag auf Stolpersteininitiative: Noch kein Täter gefunden
Friedenau. Die zerborstene Scheibe ist noch nicht ersetzt. Zeugnis eines neuerlichen Anschlags auf den Info-Kasten der Stolpersteininitiative Stierstraße.
Gut drei Wochen ist die Attacke auf die Vitrine her. An der kaputten Scheibe hängt ein Aufruf der Kripo. Gesucht werden Hinweise oder Zeugen, die zur Ermittlung des oder der Täter der "gemeinschädlichen Sachbeschädigung durch Einwerfen eines Schaukastens mit Pflastersteinen" führen. Der Anschlag muss zwischen dem 25. April 10 Uhr und dem 26. April 13.15 Uhr verübt worden sein. "Feige und mutwillig", sagt Sigrun Marks, Sprecherin der Initiative.
Es ist nicht der erste Angriff auf die Stolpersteininitiative. Bereits vor einem Jahr war der Schaukasten zerstört worden. Und seit Beginn der Stolpersteinaktion wurden Vertreter der Initiative immer wieder anonym bedroht, vermutlich von Rechtsextremisten. Unmittelbar nach dem Angriff hatte die SPD-Abgeordnete und Senatorin Dilek Kolat zur finanziellen Hilfe aufgerufen. Die Bündnisgrünen im Bezirk haben nun ihrerseits die demokratischen Parteien des Bezirks, Kirchengemeinden, Kultureinrichtungen, Sportvereine und alle anderen Organisationen aufgerufen, die Aktivitäten der Stolperstein-Initiative tatkräftig zu unterstützen. Gleichzeitig versicherte ihr Fraktionschef Jörn Oltmann der Initiative, sich in der Bezirksverordnetenversammlung mit allen Kräften dafür einzusetzen, dass Bezirkspolitik und Verwaltung die Verlegung von Stolpersteinen auch weiterhin ermöglichen. Die Koordinierungsstelle für die Verlegung der kleinen Bodendenkmäler ist seit bald fünf Monaten unbesetzt. Die verhängte Haushaltssperre wird eine Neubesetzung nicht gerade fördern.
Inzwischen hat ein Bürger "aus Friedenau und Sohn eines verstorbenen Nazis", der anonym bleiben will, mit Erlaubnis der Initiative ein Schreiben an der Vitrine angebracht. Darin steht: "Hallo Nazis, ihr habt euren Kampf vor 70 Jahren verloren. Nachdem ihr zig Millionen Menschen ermordet und unfassbares Leid über die Welt gebracht habt. Euer Führer hat sich umgebracht. Was wollt ihr noch?" Zum Glück wolle eine Mehrheit Frieden und wehre sich gegen "jeden Rückfall in eure Barbarei und euren Irrglauben".
Karen Noetzel / KEN
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