Entscheidung zu Trinkbrunnen auf dem Breslauer Platz ohne die Bürgerinitiative

Das Trinkbrunnenmodell "Ku'damm" der Berliner Wasserbetriebe: Im Winter gibt es kein Wasser. | Foto: KEN
  • Das Trinkbrunnenmodell "Ku'damm" der Berliner Wasserbetriebe: Im Winter gibt es kein Wasser.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Seit 2011 wird über einen Trinkbrunnen, den Bautyp, seinen Standort auf dem Breslauer Platz und die Finanzierung diskutiert. Kurz vor dem Ziel kam es zum Eklat.

Das Bezirksamt hat entschieden, einen sogenannten Mundsprinkelbrunnen der Berliner Wasserbetriebe (BWB) aufstellen zu lassen, das „Modell Ku'damm“. Es sei der einzig mögliche Brunnentyp, sagt Stadträtin Christiane Heiß (Grüne). So sei das gemeinsam mit der Bürgerinitiative (BI) Breslauer Platz am 15. November vereinbart worden. „Eine Frechheit“, entgegnet BI-Sprecher Jo Glässel. Beim Gespräch im November sei die Entscheidung für das Ku'damm-Modell nur beiläufig mitgeteilt worden. „Wir haben uns nie darauf verständigt“, sagt Glässel. Ein weiteres BI-Mitglied sagt: Ursprünglich sollte die Brunnen-Frage gemeinsam weiterverfolgt werden. Nun habe die Dezernentin die Entscheidung ausschließlich mit den Wasserbetrieben gefällt.

Die BI favorisiert das „Wiener Modell“ und hat dafür gute Argumente. Der Wiener Brunnen ist rost- und wartungsfrei. Er kann ganzjährig betrieben werden. Er spart Wasser und Geld, weil er nur auf Knopfdruck funktioniert. Er besitzt einen Zapfhahn und einen Ausguss, was für die Händler auf dem Wochenmarkt sehr wichtig wäre. Alle diese Eigenschaften hat das Modell Ku'damm nicht.

FDP-Fraktionschef Reinhard Frede hat vorgeschlagen, den Brunnen an die Wasserzuleitung im BVG-Häuschen anzuschließen. Das würde die Kosten deutlich senken. Dazu wäre aber ein Kooperationsvertrag mit den Berliner Verkehrsbetrieben notwending.

Laut Christiane Heiß kostet die Installation des „Modells Ku'damm“ rund 17 300 Euro, Tiefbauarbeiten inklusive, für die das Bezirksamt aufkäme. Der Brunnen verbleibt im Eigentum der BWB, die die Unterhaltskosten übernähmen. Das Bezirksamt müsste jährlich knapp 3800 Euro unter anderem für Reinigung, Desinfektion und Inspektion aufbringen.

Heiß warnt: Hält die BI an ihrer Ablehnung des Modells fest und spricht sich auch die BVV mehrheitlich dagegen aus, wird es so schnell keinen anderen Brunnen auf dem Breslauer Platz geben.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 165× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 485× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 885× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.