Friedenau soll bleiben, wie es ist: Buchautoren kritisieren Umwidmung der Lauterstraße
Friedenau. Ein neues Buch über Friedenau ist erschienen. Mit ihrem Vorschlag, die Lauterstraße zu erhalten, werden die Autoren bestimmt bei der Bürgerinitiative „Breslauer Platz“ anecken.
Das sind der Publizist Peter Hahn und der Germanist und Historiker Jürgen Stich. Beide wohnen in der Stierstraße. Sie setzten sich „durchgängig und vehement für den Erhalt von Friedenau ein, so Hahn und Stich. „Einiges ist durch getroffene Veränderungen im Laufe der Geschichte leider nicht oder nur schwer zu ändern, anderes kann bewahrt werden.“
Oder rückgängig gemacht werden. Beispielsweise die Benennung des Platzes, um den seit Jahren erbittert gestritten wird. Die Autoren befürworten die Rückbenennung des Breslauer Platzes in Lauterplatz. So hieß er ab 1875. Die Namensgebung 1964 nach Breslau in den „verlorenen Ostgebieten“ habe eindeutig revanchistische Züge getragen.
Die Rückbesinnung auf das alte Friedenau habe laut Hahn und Stich zur Folge, dass auch über die Platzgestaltung neu diskutiert werden müsse. Die Vorschläge der Bürgerinitiative „Breslauer Platz“, Blumenampeln an die Laternen zu hängen, einen Brunnen oder Sitzbänke mit Blumenkübeln auf dem Platz zu installieren, seien „pure Dekoration, die nicht wesentlich mit der Platzgestaltung zu tun habe“.
Als logische Konsequenz müsse denn auch die Lauterstraße so bleiben, wie sie ist: eine durchgehende Straße mit Bäumen auf beiden Seiten bis zur Ecke Schmargendorfer Straße. „Es ist nicht sinnvoll, dieses Straßenstück als Fußgängerzone auszuweisen, weil einerseits damit die Straße verschwinden und andererseits der jetzt bereits unwirtliche Aufmarschplatz noch größer würde“, sagen die Autoren.
Womöglich kommt die Intervention von Peter Hahn und Jürgen Stich zu spät. Die Abwägung der Interessen für die Teileinziehung der Lauterstraße in die Fußgängerzone auf dem Platz soll, so ist zu hören, abgeschlossen worden sein. Der für Verkehr zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) soll beauftragt worden sein, die Fußgängerzone in der Lauterstraße binnen kurzem einzurichten. Damit die Finanzmittel nicht verfallen, wäre Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) dann aufgefordert, die Bauarbeiten auf dem Breslauer Platz bis Ende des Jahres abzuschließen. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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