Fünf Stolpersteine
Gedenken an Familie Spandau
Fünf Stolpersteine vor dem Haus Cranachstraße 59 erinnern seit dem 12. November an die Familie Spandau. Sie wurde von den Nazis aus zwei Gründen verfolgt: Sie war jüdischer Abstimmung und sie leistete politischen Widerstand gegen die braunen Gewaltherrscher.
Eberhard Spandau, Jahrgang 1882, seine ein Jahr ältere Frau Amanda und Sohn Erwin betrieben ein Elektrogeschäft in Friedenau. Es wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Eberhard, Erwin und der zweite Sohn Werner waren SPD-Mitglieder und auch nach dem Verbot der Partei politisch aktiv.
Vater und Söhne wurden verhaftet. Erwin gelang es allerdings, aus dem Gefängnis zu flüchten. Seine Frau Helene half ihm, im Versteck zu überleben. Im Jahr 1943 kam ihr Kind Werner „Warren“ auf die Welt. Erwin wurde 1944 erneut aufgegriffen, konnte sich aber nochmals retten. Er entkam aus dem Zug nach Theresienstadt. Kurz nach dem Krieg wanderte er mit Helene und dem kleinen Sohn in die USA aus.
Eberhard Spandau und sein Zweitgeborener wurden im Konzentrationslager ermordet. Eberhards Ehefrau Amanda musste Drangsalierungen und Ausgrenzungen erdulden, aber sie überlebte den Naziterror.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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