Eine Notlösung, keine Lösung
Trotz Zuwendung des Kultursenators ist das Theater Morgenstern nicht gerettet

Die Zukunft des Theaters Morgenstern steht weiter buchstäblich in den Sternen.

Die knapp 30 000 Euro, die die BVV noch in ihrer letzten Sitzung im alte Jahr für eine neue Bestuhlung und neue Zuschauerpodeste gewährt hat, werden da genauso wenig helfen, wie die Gelder, die Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) kurz vor Weihnachten locker gemacht hat.

Pascale Senn Koch und Daniel Koch sind enttäuscht. Gestärkt durch einen Eilantrag der BVV, der die kulturelle Bedeutung des Kinder- und Jugendtheaters für ganz Berlin hervorhebt und fordert, „dass der Fortbestand des Theaters durch regelmäßige Landesmittel ermöglicht werden muss“, sind sie am 17. Dezember ins Gespräch mit der Kultursenatsverwaltung gegangen. Die Hoffnung, die sie mit diesem Termin verbunden hatten, hat sich nicht erfüllt.

Mit den nun gewährten, nicht näher bezifferten Mitteln des Landes Berlin könne das Morgenstern den Spielbetrieb noch drei Monate aufrecht erhalten, sagt das Ehepaar. „Wir spielen bis zu den Osterferien.“ Aber was geschieht danach? Bis Ostern müsse eine tragfähige Lösung gefunden werden, sprich: eine fortlaufende finanzielle Unterstützung von Senatsseite. Andernfalls gingen die Lichter aus, so die Theatermacher.

Am 1. November hatte das Morgenstern die Öffentlichkeit über seine prekäre Lage informiert. Ohne finanzielle Hilfe drohe die Schließung zum Jahresende. Das Aus – nach 33 Inszenierungen und 3256 Vorstellungen, die 420 000 Menschen besuchten, dazu Theaterpädagogik und Projekttage – ein Jahr vor dem Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen.

Das Theater Morgenstern hat sich seit seiner Gründung selbst getragen. Nun aber wird die Spielstätte, das Rathaus Friedenau, saniert. Im Zuge dieser Baumaßnahmen treten neue Brandschutzverordnungen in Kraft. Lichttechnik und Bestuhlung müssen erneuert werden. Lederers Zuwendung sei eine Notlösung, keine Lösung, kritisieren daher die Theaterleute. „Eine ganzjährige Spielzeit ist damit in keiner Weise abgesichert“, sagen sie. Ein weiteres Gespräch zwischen den Morgenstern-Vertretern und Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert (Die Linke) sollte am 8. Januar stattfinden. Pascale Senn Koch und Daniel Koch haben alle ihre Hoffnunge in diesen Termin gelegt.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 704× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 992× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 964× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.