Bürger beschwert sich über Müll auf dem Friedhof
Der Friedhofsbesucher aus dem benachbarten Steglitz bemängelt, dass die Abfallbehälter übervoll seien. Der Müll, vom Winde verweht, liege daneben und auf den Gräbern. Die Friedhofsgärtner und anderes Personal bezichtigt Dieter D. der Untätigkeit und des Desinteresses. Er hat nun an Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) einen Beschwerdebrief geschrieben. Darin fordert er "ein Mindestmaß an Ordnung und Hygiene". "Letztlich haben auch alle Betroffenen durch ihre Friedhofsgebühren einen Anspruch auf Ordnung uns Sauberkeit erworben", meint Dieter D. Die Auskunft der Friedhofsverwaltung, das Müllauto sei kaputt, lässt der Steglitzer nicht gelten.
Inzwischen ist die Welt auf dem Friedenauer Friedhof aber wohl wieder in Ordnung. Bei einem Gang über den Begräbnisplatz kann man sich überzeugen, dass die Müllbehälter nicht mehr überborden und auch kein Abfall die Grabstellen verunziert.
Es gebe keinen festgesetzten Pflegeturnus auf den Friedhöfen des Bezirks, sagt der gescholtene Baustadtrat. Der Bedarf hänge von der Jahreszeit ab. Die Müllbeseitigung werde kurzfristig anberaumt, so Daniel Krüger.
Insgesamt 21 Friedhöfe gibt es in Tempelhof-Schöneberg. Sechs gehören dem Land Berlin, davon liegen vier in Schöneberg. Die übrigen sind kirchliche Friedhöfe, verteilt über das ganze Bezirksgebiet.
Berühmte Personen
Der Friedhof an der Stubenrauchstraße ist einer der kleinsten im Bezirk. Er wurde 1881 als Provisorium angelegt. Der auch als Künstlerfriedhof bezeichnete Begräbnisplatz steht heute als Bau- und Gartendenkmal unter Schutz. Bemerkenswert sind die neogotische Kapelle von 1888/89 und die während des Ersten Weltkriegs errichtete zweigeschossige Urnenhalle, das Kolumbarium. Viele berühmte Persönlichkeiten sind hier bestattet: die Schauspielerin Marlene Dietrich und der Starfotograf Helmut Newton, der Komponist Ferrucio Busoni und der Lyriker Paul Zech, um nur einige zu nennen.
Wie dem Friedhofswegweiser von Tempelhof-Schöneberg zu entnehmen ist, kann man das Nutzungsrecht für eine alte, schöne Familiengrabstätte erwerben. Dann ist man verpflichtet, sie instandzuhalten und findet dort später seine letzte Ruhe. So bleiben die historischen Grabanlagen der Nachwelt erhalten.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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