Charlottenburger Kammerchor sucht weitere Sänger
Statt mit der Motette "Jesu, meine Freude" von Johann Sebastian Bach, wird der Chor erst mit der "Winterreise" von Franz Schubert am 23. März 2014 im Kammermusiksaal der Philharmonie seinen nächsten öffentlichen Auftritt haben.
Vor zehn Jahren hatte der Chor bei der Gründung seine Heimstatt in der Trinitatiskirche am Karl-August-Platz. Aus dem Vorgänger Inselchor, benannt nach der "Roten Insel", wurde der Charlottenburger Kammerchor. Damals gewann er rasch so viele Sänger, dass der Probenraum in der Kirche zu klein wurde. Der große Zuspruch war vorhanden, obwohl die Ansprüche von Anfang an hoch waren. Schon damals sangen sie Lieder von Brahms bis zu den Beach Boys. Nachdem der ausgewiesene Konzertpianist Stefan Schmidt die Chorleitung übernahm, nahm der Chor mit Liedern von Scarlatti, Bruckner und Mozart im Casino Municipale am internationalen Chor- und Orchesterfestival am Gardasee teil und trat im Palazzo Dei Panni in Trento auf. Es folgten Auftritte in der Berliner Philharmonie wie jüngst im Oktober mit "Carmina Burana" von Carl Orff.
"Obwohl wir sehr anspruchsvolle Partien singen, sind wir alle Laien", sagt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Claudia Kluge. Trotz des hohen Niveaus gibt es auch kein verpflichtendes Vorsingen, um in den Chor aufgenommen zu werden. Dennoch erfordert die hohe Leistung auch Mühen, die aber durch Erfolg, viele gemeinsame Erlebnisse und Geselligkeit auch außerhalb der Proben belohnt werden. Geprobt wird jeweils dienstags von 19.45 bis 21.30 Uhr in der Aula der Stechlinsee-Grundschule in der Rheingaustraße 7 in Friedenau. Jede Woche kommt bereits um 19.15 Uhr eine Stimmgruppe zur Stimmbildung. Vor der eigentlichen 90-minütigen Probe gibt es unter der Leitung der Gesangspädagogin Rita Anton ein viertelstündiges Einsingen. Zusätzlich gibt es jeden zweiten Sonntag im Monat für die Männer- und Frauenstimmen eine separate Probe. Von 16 bis 18 Uhr singen die Männer und von 18 bis 20 Uhr die Frauen.
Obwohl in diesem Jahr das Weihnachtskonzert ausfällt, probt der Chor in der Hoffnung auf neu hinzukommende Sänger unverzagt an der Motette weiter. Eine Voransicht der Noten und Hörproben sind im Internet unter http://charlottenburger-kammerchor.blogspot.de möglich.
Dem Chor fehlen aber nicht nur Sänger. Im nächsten Jahr wird ihr Probenraum, der Paul-Gerhardt-Saal in der Friedenaue Stechlinsee-Grundschule, renoviert. Der Chor braucht auch eine neue Heimstatt, die vorzugsweise wieder in Charlottenburg liegen sollte, damit der Charlottenburger Kammerchor auch wieder seinem Namen gerecht wird.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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