Friedenau. Mit 30 Autoren aus ganz Berlin will der Verein Südwestpassage am 7. September seine dritte Friedenauer Lesenacht begehen. Von 18 Uhr bis Mitternacht wird sich der Stadtteil in einen Lesesalon verwandeln.
Hier kommt man sonst nicht rein: Eine Werkstatt von Produktdesignern in der Benningsenstraße wird am Sonnabend zur Lesestube und öffnet ihre Türen. Und auch dort sind viele sicher noch nie gewesen: Im Kammermusiksaal Friedenau in der Isoldestraße stellt ein Autor sein Buch vor. Und da schließlich macht man sonst etwas ganz anderes: In einem Fitnessclub in der Rheinstraße wird am Sonnabendabend ebenfalls gelesen. Die 16 Orte, die zum Schauplatz der inzwischen dritten Friedenauer Lesenacht werden, sind keine typischen Lesebühnen. Sondern Plätze im Kiez, die zum jeweils vorgestellten Stoff passen. "So können die Besucher nicht nur die Bücher kennenlernen, die in Berlin entstanden sind, sondern auch zahlreiche Orte in Friedenau, an die man sonst nicht so einfach hin kommt", sagt Sabine Würich, eine der Organisatorinnen vom Verein "Südwestpassage".Und das kommt an: Im vergangenen Jahr waren rund 600 Besucher da und sind vom einen Ort zum anderen gelaufen, um an möglichst vielen Lesungen teilzunehmen. "Damit verändert sich an diesem Abend auch das Stadtbild", sagt Dorothea Walther aus dem Organisationsteam. Es sei schön zu sehen, wie zahlreiche Menschen mit dem Programmheft in der Hand durch die Straßen ziehen. "Das ergibt eine tolle Atmosphäre."
In diesem Jahr wird die Veranstaltung zum ersten Mal von der Lottostiftung mit finanziert. Und auch sonst hat sich einiges geändert. Die Veranstalter haben beispielsweise die Zahl der Leseorte ein wenig minimiert, um die Lesenacht insgesamt übersichtlicher zu gestalten. Dafür haben sie das Programm aber um zwei öffentlichere Punkte erweitert: Im U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz wird eine Schauspielerin Texte von Autoren vorlesen, die in der NS-Zeit verfolgt wurden. Auf dem Dürerplatz werden zudem Jugendliche unterschiedlicher Herkunft in szenischen Lesungen Texte von arabisch/muslimischen und jüdischen Autoren vorlesen. Mit den Aktionen soll ein Beitrag zum Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" geleistet werden. Mit der Lesung auf dem Dürerplatz wollen die Veranstalter zudem den gewaltsamen Übergriff auf den Rabbiner Daniel Alter thematisieren. Dieser war vor einem Jahr ganz in der Nähe des Platzes überfallen worden.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen im U-Bahnhof und auf dem Dürerplatz ist kostenlos. Die Teilnahmegebühr für den gesamten Abend kostet ansonsten zehn Euro. Vorverkaufsstellen sind beispielsweise das Naturschuhgeschäft "Der Ganzkörperschuh" in der Bundesallee 87 oder der "Süßkramdealer" in der Varziner Straße 4. Das ausführliche Programm gibt es unter www.suedwestpassage.com
Ralf Liptau / flip
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.