Seit 75 Jahren im Dienst der Gemeinschaft
Das Nachbarschaftsheim Schöneberg ist heute einer der großen sozialen Träger im Süden Berlins

Im Garten an der Holsteinischen Straße treffen sich die Nachbarn regelmäßig, zum Beispiel wie hier zum Märchenfest. | Foto:  Jörg Farys
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  • Im Garten an der Holsteinischen Straße treffen sich die Nachbarn regelmäßig, zum Beispiel wie hier zum Märchenfest.
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Der Verein Nachbarschaftsheim Schöneberg feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Pünktlich zum Jubiläum hat er seine neue Internetseite freigeschaltet.

Alles begann im Jahre 1948. In der Nachkriegszeit herrschte große Not im zerstörten Berlin. Der Winter 1946/1947 war eisig gewesen, viele Menschen erfroren. Es folgte ein heißer, trockener Sommer. Die Ernten fielen mager aus. Der Großteil der Bevölkerung war unterernährt, der Schwarzmarkt florierte. Gegenseitige Unterstützung tat also bitter not. Deshalb gründete sich die „Arbeitsgemeinschaft christlicher Frauen“. Eine Nähstube und eine Schusterwerkstatt halfen bei der Herstellung und Reparatur von Kleidung und Schuhen. Gefördert wurden diese ersten Ansätze von den amerikanischen Alliierten. Sie brachten die in den 30er-Jahren in den USA entwickelte Idee des „Community Organizing“ mit. Das Ziel war, mittels Gemeinwesenarbeit die Demokratie zu fördern.

Am 1. November 1949 wurde dann der Verein Nachbarschaftsheim Schöneberg als nichtpolitische Organisation ins Leben gerufen. Der Sitz war schon damals in Friedenau, nämlich in der Hedwigstraße 6. Knapp zehn Jahre später wurde es zu eng, es folgte ein Umzug in die Rembrandtstraße 8. Ab 1998 richteten sich die Mitarbeiter dann nach und nach in Räumen in der Holsteinischen Straße 30 ein, bevor im Jahre 2005 das komplette Haus vom Verein genutzt wurde.

Kleine und große Besucher beim Märchenfest im Garten des Nachbarschaftheims. | Foto: Jörg Farys
  • Kleine und große Besucher beim Märchenfest im Garten des Nachbarschaftheims.
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Heute gibt es circa 80 Einrichtungen und Projekte, die sich an alle Altersgruppen und Menschen jeder Herkunft richten. Das reicht von Kinderbetreuung und Jugendfreizeiteinrichtungen über Stadtteil- und Seniorenarbeit bis hin zu Familienzentren und Angeboten in den Bereichen Pflege, Bildung und Integration. Außerdem werden Räume für Gruppen zur Verfügung gestellt. „Wir sind stolz, auf eine so lange Geschichte des Engagements für die Nachbarschaft zurückblicken zu können“, sagt Vereinsgeschäftsführerin Franziska Lichtenstein. Ohne die Ehrenamtlichen sei die Arbeit allerdings nicht möglich. Und das sind tatsächlich viele: Neben den 1025 festen Mitarbeitern engagieren sich rund 1800 Menschen freiwillig.

Die neue Internetseite des Vereins www.nbhs.de ist seit dem 1. November online. Mit einer klaren Struktur, einer verbesserten Suchfunktion, aussagekräftigen Bilder und Texten soll mehr Service geboten werden. Außerdem ist auf der Seite ein modernisierter Veranstaltungskalender zu finden. Und ganz neu ist ein Blog, der künftig über aktuelle Themen informieren soll.

Wer mehr über die bewegte Geschichte des Vereins Nachbarschaftsheim Schöneberg erfahren möchte, wird fündig auf nbhs.de/ueber-uns/geschichte.

Im Garten an der Holsteinischen Straße treffen sich die Nachbarn regelmäßig, zum Beispiel wie hier zum Märchenfest. | Foto:  Jörg Farys
Kleine und große Besucher beim Märchenfest im Garten des Nachbarschaftheims. | Foto: Jörg Farys
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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