Die Agentur Social Impact aus Potsdam begleitet Sozialunternehmen in der Gründungsphase

Norbert Kunz (links) ist Geschäftsführer von Social Impact, einer Agentur für soziale Innovationen aus Potsdam. | Foto: Björn Kowalewski
2Bilder
  • Norbert Kunz (links) ist Geschäftsführer von Social Impact, einer Agentur für soziale Innovationen aus Potsdam.
  • Foto: Björn Kowalewski
  • hochgeladen von Hendrik Stein

Berlin. Immer mehr Social Startups gibt es in Berlin. Die jungen Unternehmen wollen mit innovativen Ideen gesellschaftliche Herausforderungen anpacken. Die gemeinnützige Agentur Social Impact unterstützt sie bei der Gründung.

Ein Beispiel einer solchen Förderung ist die auticon GmbH, das bisher einzige Unternehmen in Deutschland, das nur Menschen im Autismus-Spektrum als IT-Berater beschäftigt und 2011 gegründet wurde.

Gerade in den ersten zwei Jahren hat Social Impact das Startup unterstützt. „Dabei ging es vor allem um Pressearbeit und Bekanntmachen des Themas“, erzählt Kurt Schöffer. Vermittelt wurde auch eine kostenfreie Unternehmensberatung für ein Jahr durch PricewaterhouseCoopers, einem der vielen Unterstützer von Social Impact.

Dies ist nur ein Beispiel für die rund 400 Projektteams deutschlandweit und die rund 140 in Berlin, die bisher in den Social-Impact-Programmen zur Unterstützung von Social Startups gefördert wurden. Seit 2011 geschieht dies in sieben sogenannten Social Impact Labs. Eines davon befindet sich in Berlin in der Muskauer Straße in Kreuzberg.

Der Fokus liegt dabei auf der Innovation. „Wir fördern komplett neue Ideen, um soziale Probleme zu lösen,“ sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer von Social Impact. Die Unterstützung bei der Gründung findet im Rahmen von Stipendien statt. Dreimal im Jahr starten die kostenfreien Förderprogramme und dauern acht Monate. In Berlin kommen derzeit auf 15 Plätze rund 50 Bewerbungen.

Die Teilnehmer erhalten nicht nur professionelle Beratung, Coachings und Workshops, sondern auch kostenfreie Co-Working-Arbeitsplätze, die das Netzwerken erleichtern. „Am Ende der Zeit konzentrieren wir uns auf die Frage der Finanzierung und den Marktzugang,“ sagt Norbert Kunz.

Die Gründungsförderung für Social Startups steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Es gibt viele Vorbehalte, weil der Profitgedanke fehlt. Das erschwert den Zugang zu Finanzierungspartnern.

Ein Sozialunternehmen muss sich oft erst auf dem Markt beweisen, um Gelder von Banken oder Social Venture Fonds zu erhalten. „Zwischen der tatsächlichen Gründung und der eigentlichen Förderung liegen meist ein bis zwei Jahre,“ sagt Norbert Kunz. Dabei schaffen Social Startups viele Arbeitsplätze. „Im Durchschnitt arbeiten nach den acht Monaten vier bis fünf Mitarbeiter in den jungen Unternehmen – mehr als bei klassischen Gründungen,“ sagt Norbert Kunz.

Um die Finanzierungslücke zu schließen, hilft Social Impact mit Crowdfunding-Strategien oder Social Startup-Awards. Social Impact selbst finanziert sich durch öffentliche Gelder, Stiftungsgelder und Spenden.

„Social Startups müssen sich besonderen Herausforderungen stellen,“ sagt auch Kurt Schöffer von der auticon GmbH. Es gelte, zwischen dem sozialen und dem wirtschaftlichen Anspruch einen Mittelweg zu finden. Das ist dem Unternehmen mit Hilfe von Social Impact gelungen. Mittlerweile sind bei der IT-Firma rund 100 Menschen im Autismus-Spektrum als IT-Consultants beschäftigt, zwölf in Berlin. sr

Weitere Informationen gibt es auf socialimpact.eu.
Norbert Kunz (links) ist Geschäftsführer von Social Impact, einer Agentur für soziale Innovationen aus Potsdam. | Foto: Björn Kowalewski
Beim Social Impact Lab ist der persönliche Austausch besonders wichtig. | Foto: Birte Filmer
Autor:

Stefanie Roloff aus Friedenau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 539× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 828× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 805× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.185× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.