ZDF-Torwandschießen
Berliner gewinnt gegen Sebastian Kehl
Einmal im Leben den Profi an der ZDF-Torwand schlagen - davon träumt wohl jeder Amateurfußballer. Für Sercan-Günay Seyyidoglu vom Berliner Landesligisten Friedenauer TSC ist genau dieser Traum jetzt wahr geworden. Am 2. November traf er an der Torwand im aktuellen Sportstudio zweimal und damit einmal öfter als sein Kontrahent Sebastian Kehl.
"Im Vorfeld habe ich mir vorgenommen drei Treffer zu erzielen. Das ist mir zwar nicht gelungen. Aber ein gutes Pferd springt eben nur so hoch wie es muss", scherzt der gut gelaunte Seyyidoglu im Gespräch mit der Berliner Woche. Doch wie schaffte es der 27 Jährige überhaupt in die ZDF-Sendung?
Tor aus 40 Metern
"Wir haben ein Pokalspiel gegen Hertha 06 gehabt, in dem ich aus rund 40 Metern ein ganz schönes Tor gemacht habe." "Ganz schön" ist dabei noch untertrieben. Gefühlvoll lupfte Seyyidoglu den Ball mit dem linken Außenriss über den gegnerischen Torwart in den rechten Winkel. Da staunt selbst der 314-fache Bundesligaspieler Sebastian Kehl. "Er hat einen guten linken Fuß."
Allerdings hat der ehemalige Spieler vom SC Freiburg und von Borussia Dortmund auch eine kleine Spitze für seinen Kontrahenten auf Lager.
Sebastian Kehl foppt seinen Kontrahenten
"Der wollte doch flanken." Das stimmt so nach Seyyidoglus Aussage aber nicht, wie er im Gespräch klar stellt. "Der Schuss sollte so sein. Dass er rein ging ist natürlich wunderbar, auch für uns als Mannschaft."
Wobei ihm das Tor persönlich mehr gebracht hat, als der Mannschaft. Trotz des Treffers schied der Friedenauer TSC letztlich mit 1:2 aus dem Berlin-Pokal aus. Dass ihm ein Tor trotz Niederlage mal so viel hilft, damit hätte der 27 Jährige wohl selbst nicht gerechnet. "Meine Mannschaftskollegen meinten im Anschluss, ich solle das Video doch zum ZDF-Sportstudio schicken." Gesagt, getan - zwei Tage später flatterte die E-Mail ins Haus, in der ihm mitgeteilt wurde, dass er es in die engere Auswahl geschafft hätte.
Im Zuschauervoting durchgesetzt
"Es gab drei ganz gute Tore, gegen die ich mich in einem Zuschauervoting dann durchsetzen musste." Das hat der Mittelfeldspieler bekanntlich geschafft und ist damit bereits der dritte Spieler des TSC im aktuellen Sportstudio. "Alle guten Dinge sind drei. Ich wollte den Sieg nach Berlin holen, da meine Vorgänger das leider nicht geschafft haben."
Nachdem Kehl, der auch für die Deutsche Nationalmannschaft 32 Länderspiele absolvierte, unten einmal getroffen hatte, war Seyyidoglu an der Reihe.
Nervosität vor Fernsehauftritt
"Ich habe total das Flattern bekommen", gesteht der Berliner. Das ging schon im Vorfeld los. "Ich musste vor dem Torwandschießen über eine Stunde die Sendung verfolgen, bis es dann los ging." Nachdem aber auch er unten rechts getroffen hatte, verflog die ganze Anspannung und er genoss die Sendung sichtlich. Dadurch, dass Kehl kein weiteres Mal traf und Seyyidoglu auch oben links einmal traf, entschied er das Torwandschießen für sich. "Das ist natürlich ein geiles Gefühl." Doch der 27 Jährige ist an der Torwand auch nicht ganz unerfahren.
Spieler hat bereits sechsmal an einer Torwand getroffen
"Ich habe mal beim Torwandschießen auf einem Sportfest in Steglitz sechsmal getroffen und somit 500 Euro gewonnen." Die Summe könnte nach seinem Erfolg an der ZDF-Torwand deutlich höher sein. Ein 1.000 Euro-Gutschein für ein bekanntes Sportgeschäft sowie ein 15-teiliger Trikotsatz für den TSC sind Seyyidoglu bereits sicher. Außerdem qualifizierte er sich durch den Erfolg für das Finale, welches am Saisonende ausgetragen wird. Alle Finalteilnehmer ermitteln in einem Halbfinale vor der Sendung zwei Finalisten, die dann in der Sendung im direkten Duell den Saisonsieger ermitteln. Dieser gewinnt 25.000 Euro. "Wenn ich die 25.000 Euro gewinne, gebe ich der Mannschaft einen aus", verspricht Seyyidoglu.
Ex-Trainer melden sich bei Seyyidoglu
Zum Abschluss erzählt er lachend, dass sich seit dem Auftritt im ZDF einige alte Trainer bei ihm gemeldet hätten. Doch die dürften wohl keine Chance auf einen Transfer haben. "Ich bin hier glücklich und denke, dass wir die kommenden Spiele auch wieder positiv absolvieren werden." Aktuell rangiert der Friedenauer TSC mit sieben Punkten aus zehn Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz der Landesliga Berlin.
Autor:Christian Schaffeld aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.