Konflikt um Sportplatz schwelt weiter
SC Kiezmove hat Landessportbund und Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses eingeschaltet

Der Sportplatz an der Lauterstraße. | Foto: Kiezmove
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Der SC Kiezmove Friedenau kämpft weiter darum, den Sportplatz am Perelsplatz noch ausgiebiger nutzen zu dürfen. Und der Verein kämpft um den Erhalt dieses Schulsportplatzes in der Lauterstraße. Dort ist der Bau einer Wettkampfsporthalle mit Tribüne geplant.

Sebastian Howe hat sich über den Sommer nicht ausgeruht. Der Vorsitzende des Vereins hat die Senatssportverwaltung um eine Stellungnahme gebeten, den Landessportbund Berlin eingeschaltet, um eine juristische Klärung vor dem Verwaltungsgericht anzustreben, und den Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses angerufen. Reaktionen des Sportbunds und des Petitionsausschusses stehen noch aus.

Das Bezirksamt weigere sich, eine „sportgerechte“ Nutzung des Platzes zu ermöglichen. „Was dort problemlos möglich wäre. Wir sehen hier einen Verstoß der Bezirksverwaltung, weil die Infrastruktur des Landes Berlin nicht dem Sport zur Verfügung gestellt wird“, sagt Sebastian Howe. Damit verletze das Bezirksamt auch das sogenannte Sportförderungsgebot. Die Argumentation des SC Kiezmove Friedenau gründet auf einer Stellungnahme der Senatssportverwaltung zum Konflikt. Laut ihr ist der Sportplatz auf dem Grundstück der Friedrich-Bergius-Schule eine öffentliche Sportanlage. Die Vergabe von Nutzungszeiten solcher öffentlicher Anlagen an Sportorganisationen unterliege den Sportanlagen-Nutzungsvorschriften (SPAN) des Landes Berlin. Zwar könne Kiezmove daraus keinen Rechtsanspruch ableiten und die Vergabestelle, in diesem Fall das Schulamt, sei lediglich verpflichtet, über den Antrag „ermessensfehlerfrei“ zu entscheiden. Doch sei „bei der Vergabe von Sportanlagen eine möglichst vollständige Auslastung anzustreben“, so eine Mitarbeiterin in der Abteilung Sport der Senatsverwaltung. Ausnahmen seien begründete Sperrungen oder andere Nutzer, die bei der Vergabe Vorrang haben.

Auf die Forderungen von Kiezmove an das Bezirksamt, in der Schulturnhalle die stillgelegten Sanitärräume als Umkleidekabinen und die Toiletten der Turnhalle nutzen zu dürfen, geht die Senatssportverwaltung nicht ein. Wohl aber auf die Bereitstellung mobiler Fußballtore, wie sie Kiezmove fordert: „Sofern dies sicherheitstechnisch, zum Beispiel durch Ankettung der Tore am Ballfangzaun, möglich ist, sollten mobile Tore für das Fußballtraining zur Verfügung gestellt werden.“ Den Anspruch, einen Materialcontainer aufzustellenstellen, habe der Verein jedoch nicht. Auch das hatte Sebastian Howe in seinen Antrag an das Schulamt hineingeschrieben. Im Kampf um den Erhalt des Sportplatzes ist Kiezmove nicht mehr allein. Mit „Friedenau spricht“ und „Erhalt des Sportplatzes am Perelsplatz" setzen sich zwei Bürgerinitiativen dafür ein. Eine Online-Petition wurde gestartet. Schon zwei Wochen vor ihrem Ende hatten die Petitionäre 84 Prozent des Sammelziels von 1000 Unterzeichnern erreicht.

Sie argumentieren hauptsächlich mit der Notwendigkeit von Freiflächen für den Freizeitsport, von denen es in dem dicht besiedelten Ortsteil ohnehin zu wenige gebe. Die geplante neue Sporthalle könnte in einem der sieben leeren Hangars auf dem Tempelhofer Feld entstehen.

Die Befürworter der Wettkampfhalle sagen, die erfolgreichen Handball- und Basketballabteilungen des Friedenauer TSC benötigten eine solche Halle, um auch weiterhin überregional erfolgreich spielen zu können. Die Halle werde darüber hinaus im Winter für Trainingszeiten der 17 Mannschaften der Kleinfeldfußballer des Friedenauer TSC gebraucht. Die Schule werde diese Halle vormittags nutzen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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