Kiezmove bald ohne Platz?
Trainingsort des Sportvereins soll mit Wettkampfhalle bebaut werden
Sechs Fußball-Jugendmannschaften mit über 100 Kindern und Jugendlichen trainieren regelmäßig auf dem Sportplatz des SC Kiezmove Friedenau an der Lauterstraße. Doch könnte der freie Träger der Jugendhilfe bald ohne diese Möglichkeit dastehen.
Es ist geplant, den Platz, auf dem die Jungen kicken, mit einer großen Mehrfachhalle zu bebauen. Die alte, marode Schulsporthalle nebenan soll abgerissen werden. An ihrer Stelle soll eine neue Freifläche – jedoch kein Bolzplatz – für die Bürger entstehen. Das gesamte Areal grenzt an den Perelsplatz.
Leider kann der SC Kiezmove Friedenau nicht ausweichen. Auf dem in zirka einem Kilometer Entfernung liegenden Fußballplatz des TSC Friedenau an der Eisackstraße darf Trainer und Kiezmove-Vorsitzender Sebastian Howe mit seinen Kids nur am Wochenende Spiele bestreiten, aber nicht trainieren. Den jüngsten abschlägigen Bescheid des Sportamts erhielt Kiezmove Ende März. Die anderen Sportplätze in Schöneberg seien durch den Vereinssport restlos belegt, sagt Sebastian Howe.
Möglichkeiten sieht der Trainer beim Schulsportplatz an der Lauterstraße. Der Bedarf an Fußballsport und Jugendfreizeit sei im dicht bebauten Friedenau sehr groß. Kiezmove fordert, hier weiter spielen zu dürfen und dafür die Trainingszeiten an Nachmittagen, an denen der Platz nicht mehr von der Schule gebraucht wird, zu erweitern.
„Es stehen sowohl Umkleideräume als auch Toiletten in der alten Turnhalle zur Verfügung“, so Trainer Howe. Als freier Träger der Jugendhilfe kann Kiezmove ein Konzept eines betreuten Freizeitareals vorlegen; der immer noch leerstehende Pavillon am Perelsplatz eingeschlossen. Im Sinne von Kiezmove hat das Kinder- und Jugendparlament (KJP) Tempelhof-Schöneberg ein „Freizeitkonzept am Perelsplatz“ verabschiedet. Der KJP-Beschluss ist an die Bezirksverordnetenversammlung weitergereicht worden. Darüber abgestimmt haben die Verordneten noch nicht.
Gegen den Bau einer doppelstöckigen Wettkampfhalle hat der 2015 von sportaktiven Eltern gegründete Verein übrigens nichts – nur nicht in Friedenau. Die Halle könne doch auf dem Tempelhofer Feld entstehen, so Kiezmove. Und die Friedrich-Bergius-Schule erhielte eine neue Schulsporthalle anstelle der alten. Der Bolzplatz bliebe.
Der Bezirk aber hat anderes vor. Kiezmove erntet für seine Position Kritik von der SPD-Fraktion in der BVV. Deren sportpolitischer Sprecher Oliver Fey wirft insbesondere Sebastian Howe „kompromissloses und beratungsresistentes Verhalten“ vor.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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