Wichtiges Kulturdenkmal saniert
Der Sintflutbrunnen auf dem Perelsplatz ist wieder ein echter Blickfang

Stoßen auf die gelungene Sanierung mit einem Glas Wasser an: Iris Haferkamp-Kramer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Stadträtin Saskia Ellenbeck und Carsten Steiner von den Wasserbetrieben. | Foto: Schilp
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Seit dem 9. Oktober sprudelt er wieder, auch wenn in ein paar Tagen die Saison endet: Der sanierte Sintflutbrunnen auf dem Perelsplatz ist wieder in Betrieb gegangen. Rund 160.000 Euro hat es gekostet, das 4,20 Meter hohe Kulturdenkmal auf Vordermann zu bringen.

Der Bildhauer Paul Aichele hat den Brunnen 1895 für die Weltausstellung in Paris gestaltet. Er schuf eine dramatische Szene. Auf der Spitze kauert eine Mutter, die ihr Kind schützend umschlingt. Zu ihr empor schaut ein Mann, in den Armen hält er seine leblose Frau. „Ein zeitloses Thema, das den ein oder anderen zum Nachdenken anregen könnte. Auch heute gibt es Fluten und Menschen, die Schutz suchen“, sagte Stadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne), die für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz im Bezirk verantwortlich ist.

Seinen Platz auf dem Perelsplatz, der damals noch Maybachplatz hieß, fand der Brunnen im Jahr 1931. Und der Zahn der Zeit hinterließ seine Spuren. „Er war nicht mehr schön: moosbewachsen, Risse, und es gab Probleme mit der Technik“, berichtet Ellenbeck. Um ihn auf Vordermann zu bringen, mussten Partner ins Boot geholt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung finanzierte die Natursteinsanierung, die Denkmalschutzbehörde hatte ein gewichtiges Wort mitzureden, und die Berliner Wasserbetriebe kümmerten sich unter anderem darum, den gesamten Beckenboden zu erneuern und abzudichten.

Bereits in den vergangenen Jahren hat das Bezirksamt in das Gartendenkmal Perelsplatz investiert. Für rund 700 000 Euro wurden die Wege erneuert, Pflanzen zurückgeschnitten, neue Sträucher gepflanzt. Dabei wurde sich am historischen Vorbild von Fritz Zahn angelehnt, der 1904 mit der Gestaltung des Platzes beauftragt worden war. Vor dem monumentalen Bau des Friedenauer Gymnasiums legte er einen repräsentativen Platz mit Bänken und Blumenschmuck an. Die diagonal verlaufenden Wege sollten eine schnelle Verbindung zum Bahnhof (heute: Bundesplatz) garantieren. Im Zentrum des Parks schuf Fritz Zahn einen Spielplatz. Das galt damals als enorm fortschrittlich, und tatsächlich toben dort heute noch Kinder. Die Reste eines Birkenwäldchens, des Maybachwaldes, integrierte Fritz Zahn in die Anlage.

Umbenannt wurde der Maybachplatz erst 1961, zu Ehren des Friedenauer Juristen und Widerstandskämpfers Friedrich Justus Leopold Perel (1910-1945). An ihn erinnert auch eine Gedenktafel am ehemaligen Gymnasium, das er in den 1920er-Jahren besuchte. Heute hat dort die Friedrich-Bergius-Sekundarschule ihren Sitz.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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