Einwohner fordern neue Planungen
Umgestaltung des Friedrich-Wilhelm-Platzes soll endlich angegangen werden
Seit rund einem Jahrzehnt wird nun schon über die Umgestaltung des Friedrich-Wilhelm-Platzes diskutiert. Jetzt könnte endlich Bewegung in die Angelegenheit kommen. Am 16. November haben die Bezirksverordneten mehrheitlich einen Einwohnerantrag beschlossen, der mehr Aufenthaltsqualität fordert.
„Früher war der Platz das schöne, grüne Zentrum Friedenaus. Bitte geben Sie ihm wieder ein Gesicht“, appellierte Lukas Kursawe von der Initiative Friedrich-Wilhelm-Platz an die Bezirksverordneten. Etwa 1500 Unterschriften haben er und seine Mitstreiter für den Einwohnerantrag gesammelt, nötig wären lediglich1000 gewesen.
Der um 1870 angelegte Platz ist heute ein typisches Beispiel für die „autogerechte Stadt“ der 1960er- und 1970er-Jahre. Dominiert wird er von der vierspurigen und viel befahrenen Bundesallee, die auf der Ostseite verläuft. Auch die Grünanlage selbst lässt stark zu wünschen übrig. „Verwahrlosung, Müll, Treppenstufen“, beschrieb Lukas Kursawe die Situation.
In der Vergangenheit hatte es bereits einen Wettbewerb für den Umbau des Platzes gegeben, im Jahr 2018 stand der Sieger fest. Doch es gab Probleme. „Das Büro wollte nicht auf Änderungswünsche von Bezirksamt und Bürgern eingehen. Deshalb ist das Ganze geplatzt“, erklärte der Bezirksverordnete Ralf Kühne (Bündnis 90/Die Grünen).
Nun fordert der Einwohnerantrag, die Planungen wieder aufzunehmen und an die heutigen Anforderungen, zum Beispiel den Klimawandel, anzupassen. Vor allem aber wünschen sich die Bürger, dass die recht ruhige Straße Friedrich-Wilhelm-Platz auf der westlichen Seite entsiegelt wird und sich in eine „multifunktionale Freifläche“ verwandelt. Heute ist sie vor allem für den 246er-Bus wichtig, der hier verkehrt und auch seine Endhaltestelle hat. „Die Straße ist völlig überdimensioniert. Statt Asphalt sollten hier Cafés und Blumenbeete sein“, so Kursawe. Außerdem solle das gesamte, dann erweiterte Areal als geschützte Grünanlage ausgewiesen werden, damit mehr Geld für die Pflege zur Verfügung stehe.
Grüne, SPD und Linke begrüßten den Antrag und stimmten dafür. Die CDU zog nicht mit, weil sie erst einmal im Verkehrsausschuss über die Entsiegelung der Straße diskutieren wollte. Der CDU-Verordnete Carsten Buchholz dämpfte außerdem die Erwartungen. Für die Umgestaltung des Platzes sei kein Geld im Haushalt eingestellt, sagte er.
Dass es nicht von jetzt auf gleich gehen kann, weiß auch die Initiative. „Wir hoffen aber auf schnellere kleinere Maßnahmen wie Wildblumenbeete und neue Bänke. Und wir wollen halbjährlich über den Stand der Dinge informiert werden“, so Lukas Kursawe.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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