Weiter warten auf Parkzonenausdehnung in Friedenau
Drei Machbarkeitsstudien sind geplant, aber andere Gebiete im Bezirk haben Vorrang
Anwohner wünschen sie sich schon lange. Mitte Februar 2017 erteilte die Bezirksverordnetenversammlung dem Bezirksamt den Prüfauftrag für eine Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung in Friedenau. Vorwärts ging es seitdem nicht.
Zurzeit existieren in Friedenau die Bezahlparkzonen Nummer 26, 27 und 28 (siehe Grafik). Die gewünschte Erweiterung soll in nördlicher Richtung bis zum Innsbrucker Platz reichen. Das Bezirksamt meldete sich zu dem BVV-Beschluss erst im August 2018 wieder. Mit der Mitteilung, der Berliner Koalitionsvertrag priorisiere die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung bis 2021 im gesamten inneren S-Bahnring. Der Einrichtung einer Parkzone vorgeschaltet sei immer eine Machbarkeitsstudie.
Verkehrsstadträtin Christiane Heiß (Grüne) teilte den Verordneten im Spätsommer 2018 auch mit, die Auftragsvergabe einer solchen Machbarkeitsstudie an einen externen Dienstleister sei geplant – zunächst für die Flächen innerhalb des S-Bahnrings und für den Bereich südlich des S-Bahnhofs Tempelhof. Eine Machbarkeitsstudie zur Untersuchung von acht möglichen Zonen innerhalb des S-Bahnrings wurde im vergangenen Herbst begonnen. Mit einem Ergebnis wird in diesem Sommer gerechnet. „Darüber hinaus soll auch das Gebiet in Friedenau auf eine Erweiterung im Sinne der Beschlusslage der BVV überprüft werden“, so Christiane Heiß 2018.
Eine weitere Anfrage des stadtentwicklungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Ralf Olschewski, am 30. Oktober 2019 ergab dann, dass für Friedenau bisher keine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wurde. Die Senatsverwaltung würde eine Studie für ein Gebiet außerhalb des S-Bahnrings nicht finanzieren. Die Verkehrsstadträtin: „Sobald die notwendigen personellen Kapazitäten zur Verfügung stehen, wird auch die Machbarkeitsstudie für den Bereich Friedenau ausgeschrieben.“
Heute erläutert Christiane Heiß, für drei Zonenerweiterungen in Friedenau seien weiterhin Machbarkeitsstudien geplant: eine westliche Erweiterung der Zonen 26 und 27 bis zur Bezirksgrenze, Arbeitstitel: „Schillerplatz/Cosimaplatz“, eine nordöstliche Ausdehnung der Zonen 27 und 28 bis zur Trasse der S1 beziehungsweise zum Innsbrucker Platz, Arbeitstitel: „Ceciliengärten“, und als dritter Bereich das Gebiet östlich der Bahntrasse der S1 und westlich der Trasse der S2 sowie von der A100 im Norden bis zum Insulaner im Süden unter dem Arbeitstitel „Grazer Platz“.
Aber Vorrang bei den Studien haben nach wie vor andere Gebiete. Etwa der Bereich westlich und östlich des Tempelhofer Damms für drei Parkraumzonen. Das Ergebnis erwartet Stadträtin Heiß in den kommenden Wochen.
Sollten demnächst elf Parkzonen einzurichten sein, was Aufgabe des Bezirks ist, so Heiß, würden dafür über Jahre sämtliche personellen und finanziellen Kapazitäten der Verkehrsverwaltung Tempelhof-Schönebergs ausgeschöpft. Die Friedenauer müssen sich also auf eine recht lange Wartezeit einstellen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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