Viel weibliches kreatives Potenzial in Hedwigstraße

"Soviel kreatives Potential", sagt Senatorin Dilek Kolat (links) über die weiblichen Gewerbetreibenden in der Hedwigstraße. Maria Pecha (rechts) leitet den Spaziergang. | Foto: KEN
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Friedenau. „Hier ist viel kreatives Potential von vielen Frauen“, staunt Dilek Kolat (SPD). Und weil Frauenmärz und „Equal Pay Day“ ist, begleitet die Arbeits- und Frauensenatorin Maria Pecha, eine ihrer Mitarbeiterinnen ihres Friedenauer Wahlkreisbüros, auf dem kleinen Kiezspaziergang durch die Hedwigstraße und angrenzende Straßen.

„In der Hedwigstraße sind mehr als die Hälfte der Geschäftsleute Frauen“, hält Dilek Kolat fest. Ihre beruflichen Wege könnten unterschiedlicher nicht sein.

Da ist zum Beispiel Frau Pa in der Hedwigstraße 18. Die gebürtige Südkoreanerin kam vor 28 Jahren zum Studieren nach Berlin. Ihr Studium der Kompositionslehre beendete sie nicht. Sie gründete eine Familie. „Der klassische Fall, von dem wir heute profitieren“, scherzt Maria Pecha. Nachdem ihre beiden Kinder erwachsen waren und ihr Mann nach wie vor „immer beschäftigt“, überlegte sich Frau Pa „etwas Sinnvolles“: die Vermittlung südkoreanischer Kultur durch ein Teehaus. „Da-Bangg“ gibt es nun seit mehr als vier Jahren. Der Anfang sei schwierig gewesen, sagt Frau Pa. „Ich bin keine gelernte Geschäftsfrau.“

Mehr als Nagelstudio

„Die Leute haben uns gesagt, sie freuten sich, dass es nicht wieder ein Nagelstudio geworden ist.“ Gegenüber vom Teehaus haben vor anderthalb Jahren Silke Fischer-Ernst und Natalie Müller-Lange ihr Einrichtungshaus eröffnet. Über das Übliche hinaus, das sich in solchen Geschäften für Einrichtungen findet, beraten die beiden Frauen Privat- und Geschäftsleute bei der Einrichtung und Ausstattung ihrer Wohn- und Arbeitsräume. Und gleich nebenan verkauft Ali Alimirzaie seit über sechs Jahren Mode und Schuhe. Sie legt besonderen Wert auf eine umweltschonende Produktion ihrer Ware. Mit dem Namen des Geschäfts hat es seine Bewandtnis. „Maria Schumacher war der Mädchenname meiner Mutter“, erzählt Alimirzaie.

Ganz neu eröffnet hat um die Ecke, in der Fregestraße, das Studio „Flow Fitness“. Das ungewöhnliche Konzept der Sport- und Gymnastiklehrerin Anja Blaku lautet: Bewegen, Kochen, Entspannen. „90-Jährige sollen nicht am Rollator und mit Diabetes durch die Gegend laufen“, lautet ihr Credo zur Erhaltung von Gesundheit und Vitalität. In ihrem neuen Studio könne sie endlich ihre eigene Philosophie in die Praxis umsetzen.

Auf der anderen Straßenseite empfängt Christa Moog Gäste aus der ganzen Welt. Die Schriftstellerin führt das kleine, aber sehr feine „Literaturhotel Berlin“. Schließlich hat Friedenau die „dichteste Dichterdichte“ zu verzeichnen, scherzt Christa Moog. Die Gästebücher aus den siebziger Jahren haben sich erhalten, eine noch unentdeckte Quelle für Literaturwissenschaftler. Der Frühstücksraum heißt „Uwe-Johnson-Salon“ und ist mit seiner Biedermeiereinrichtung ein geeigneter Ort für Lesungen.

Letzte Station des kleinen Kiezspaziergangs ist das Atelier-Geschäft „Popcorner“ in der Hedwig-, Ecke Wielandstraße. Hier geschieht seit einem halben Jahr mehr als nur Verkauf. Drei Frauen teilen sich die Atelierräume im hinteren Bereich. Sie kennen sich seit ihrer Studienzeit an der Universität der Künste und haben sich seither nie aus den Augen verloren. Es wird fotografiert und kuratiert, Textildesign, Taschen und Rucksäcke entworfen. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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