Änderungen für das Wohnbauprojekt Dolgenseestraße 8 wären noch möglich

Die Anwohnerinitiative sorgt sich um das Ausmaß der Bebauung an der Dolgenseestraße und die Folgen für das Wohnumfeld. | Foto: Wrobel
  • Die Anwohnerinitiative sorgt sich um das Ausmaß der Bebauung an der Dolgenseestraße und die Folgen für das Wohnumfeld.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Friedrichsfelde. Eine Anwohnerinitiative will Veränderungen an den Planungen für das Wohnbauprojekt in der Dolgenseestraße 8 erwirken. Sie besteht darauf, ihre Einwände im Bebauungsplanverfahren berücksichtigt zu finden.

"Wir sind keine Architekten, wollen aber darauf hinweisen, was für uns als Anwohner akzeptabel wäre", sagt Heinrich Lehmann. Er ist Teil der Anwohnerinitiative, die das Wohnbauprojekt an der Dolgenseestraße 8 begleitet. Rund 690 Wohnungen und ein kleiner Nahversorgungsstandort sollen dort entstehen, wo heute noch das großdimensionierte Nahversorgungszentrum mit dem Dienstleistungswürfel aus DDR-Zeiten steht. Der Investor Klaus Off möchte hier rund 130 Millionen Euro investieren und zwei zehngeschossige Gebäude bauen. Seit Mai diesen Jahres läuft ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren.

Noch keine Baugenehmigung

Tatsächlich ist noch nichts entschieden und das Verfahren in vollem Gange, informierte der scheidende Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU) noch Mitte Dezember. Die Grundlage für eine Baugenehmigung sei also nicht geschaffen. "Gegenwärtig wird die frühzeitige Bürgerbeteiligung ausgewertet", so Nünthel. Das Ergebnis dieser Auswertung wird der Bezirksverordnetenversammlung zur Kenntnisnahme vorgelegt. Anschließend wird diese Auswertung in einer öffentlichen Veranstaltung der breiten Bürgerschaft vorgestellt. "Ob es bei den 690 Wohneinheiten bleibt, lässt sich angesichts des noch nicht vorliegenden Abwägungsvorschlags nicht beantworten", so Nünthel.

Fest steht jedoch, dass die Anwohnerinitiative mit ihren Einwänden nicht alleine ist. Auch die Wohungsbaugenossenschaft Lichtenberg (WGLi) hat sich vor einigen Wochen in einem Schreiben an die Stadtplaner gewandt und bittet hierin darum, die Größe des Bauprojekts und auch die Folgen auf die Parkplatzsituation zu überdenken. Die Fraktion AfD vermutet sogar, im Rahmen der Planungen würden Bestimmungen "gesetzwidrig umgangen", wie der Fraktionsvorsitzende Dietmar Drewes in seiner Kleinen Anfrage deutlich macht. Tatsächlich können die Obergrenzen für das Maß der baulichen Nutzung laut Verordnung aber überschritten werden, heißt es in der entsprechenden Antwort des Bezirksamtes an Drewes. Voraussetzung für eine Überschreitung ist, dass unter anderen "die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse nicht beeinträchtigt" und "öffentliche Belange nicht entgegenstehen". Die Überschreitung muss daher begründet werden – auch diese Begründung wird am Ende des Bebauungsplanverfahrens öffentlich ausgelegt und ist von jedem Bürger einzusehen.

Anwohner haben Bedenken

Schon am Anfang des Verfahrens hatten Anwohner in einer Versammlung ihre Bedenken gegenüber dem Projekt geäußert. Die umliegenden Zehngeschosser könnten verschattet, die Parkplatznot noch größer werden. Und sie bleiben auch jetzt dabei: "Wir begrüßen zwar, dass ein neues Wohnbauprojekt auch unsere Gegend aufwertet, wollen aber eine nachhaltige Lösung, die verträglich ist", sagt Gottfried Suchy, ein weiteres Mitglied der Initiative. Jetzt befürchtet die Initiative, dass ihre Lösungsvorschläge – nämlich das Wohnbauprojekt zu verkleinern – nicht hinreichend berücksichtigt werden. Die Initiative hatte ihre Einwände schon im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung in das Bebauungsplanverfahren eingebracht und befürchtet, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 320× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 627× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 602× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.015× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.