Hier wird vorerst kein Hochhaus gebaut
An der Salzmannstraße sind eine Turnhalle und temporäre Schule geplant
Auf dem Grundstück an der Salzmannstraße 34 wird in absehbarer Zeit nun doch kein 18-geschossiges Wohnhochhaus entstehen.
Das Bauvorhaben war im Bezirk umstritten. Auf einem ehemaligen Grundstück der Berliner Wasserbetriebe plant die Howoge neben einer Sporthalle für den Bezirk und einer Kita ein Hochhaus mit bis zu 115 Wohnungen. Dagegen machten Anwohner mobil. Deren Häuser überschreiten keine sechs Geschosse. Sie befürchten eine zu massive Bebauung, die ihre Lebensqualität beeinflussen würde. Hinzu kommt, dass auch keine Verkehrslösung für das Projekt abzusehen war.
Weil man im Stadtentwicklungsamt ebenfalls Bedenken hatte, erteilte man der Howoge auf eine entsprechende Bauvoranfrage einen negativen Bescheid. Daraufhin legte die Wohnungsbaugesellschaft bei den zuständigen Stellen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Widerspruch ein. Im Ergebnis der Prüfung gab es einen positiven Vorbescheid.
Nach massiven Protesten der Anwohner befasste sich dann auch die BVV mit dem Vorhaben. Sie beschloss eine Resolution, in der die Senatsverwaltung und die Howoge eindringlich aufgefordert wurden, von dem positiven Vorbescheid Abstand zu nehmen und das Bauvorhaben neu zu planen. Wenn gebaut werden sollte, dann mit reduzierter Geschosshöhe, so die Verordneten.
Als Norman Wolf, Fraktionschef der Linken, nun den Sachstand erfragte, wurde er über die neusten Entwicklungen informiert. Howoge und Bezirksamt seien darüber im Gespräch, dass auf einem Teil des Grundstücks die vorgesehen Turnhalle errichtet wird. Außerdem könnte auf dem anderen Teil temporär eine Schule entstehen.
Möglich wird das, weil der Bezirk seinerseits der Howoge das Grundstück Sewan-/Michiganseestraße zur Verfügung stellt. Dort möchte die Wohnungsbaugesellschaft ebenfalls ein Wohnhaus errichten. Es soll baugleich wie das preisgekrönte klimaneutralen Quartier mit zwei achtgeschossigen Wohngebäuden an der Sewanstraße 20/22 entstehen, erklärt Howoge-Pressesprecherin Sabine Pentrop auf Anfrage der Berliner Woche.
„Für das bezirkseigene Grundstück Sewanstraße/Michiganseestraße, das derzeit eine Grünfläche ist, bieten wir dem Bezirk die für den Bau einer bezirklichen Turnhalle benötigte Teilfläche des bereits baureifen Grundstücks Salzmannstraße 34 zum Tausch an“, berichtet Pentrop. „Darüber hinaus sind wir bereit, dem Bezirk die zweite Teilfläche des Grundstücks Salzmannstraße 34, auf der der Bau des Wohnhochhauses geplant ist, zur temporären Nutzung für eine Schule zu überlassen.“ Über all dieses und die Dauer der Nutzung wird noch verhandelt. Mittelfristig beabsichtige die Howoge allerdings nach wie vor den Bau eines Wohnhochhauses, so die Pressesprecherin.
„Wir begrüßen die Entscheidung der Howoge, dem Bezirksamt die Fläche in der Salzmannstraße für eine Sporthalle und eine temporäre Schule als Schnellbaumaßnahme anzubieten“, kommentiert Norman Wolf diese Entwicklung. Aufgrund der engen Zufahrtsstraße und der unmittelbar angrenzenden Umgebungsbebauung habe man dem Vorhaben für ein Hochhaus von Anfang an skeptisch gegenüber gestanden, so Wolf.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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