Grün statt grau: Pläne für Entwicklung des Dolgensee-Centers nehmen Gestalt an
Friedrichsfelde. Alt und unansehnlich sind die Betonbauten aus den 1970er Jahren: Das Dolgensee-Center verfällt seit Jahren. Der Investor Klaus Off möchte rund 130 Millionen Euro in die Entwicklung des Standorts investieren.
Seit zwanzig Jahren ist das Dolgensee-Center für viele Anwohner ein echtes Ärgernis. Denn das Nahversorgungszentrum mit dem Dienstleistungswürfel, einer Kaufhalle und einer Gaststätte aus DDR-Zeiten verfielen immer mehr. Der einstige Eigentümer, die Weiss-Magura GbR hatte den Standort von der Treuhand erworben. Doch investiert wurde nichts. Mit einem neuen Eigentümer soll sich das Blatt für den Standort nun wenden. Der Investor Klaus Off möchte rund 130 Millionen investieren. Aus den toten Betonbauten soll künftig ein lebendiger Wohnort werden. „In das Gebiet wird wieder urbanes Leben einziehen“, verspricht Klaus Off.
Noch im Frühjahr 2017 plant Klaus Off den Baubeginn für sein Vorhaben. Derzeit läuft noch das vom Investor angeschobene Bebauungsplanverfahren für das rund 22.000 Quadratmeter große Grundstück. Kern des Projekts sind zwei zehngeschossige Gebäude, die an die Stelle des Nahversorgungszentrums treten sollen. Hier sollen bis zu 680 Wohnungen entstehen. Ein Drittel davon wird öffentlich gefördert gebaut und wird damit für eine Kaltmiete von 6,50 Euro angeboten werden. Auch eine Kita wird am Standort integriert.
Von Einzelhandel bis medizinische Versorgung ist alles dabei
Doch der Einzelhandel soll nicht ganz verschwinden. Im Erdgeschoss der Wohnbebauung sollen rund 6000 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen. Damit sei auch Platz für Einzelhandel, Gastronomie, medizinische Versorgung und weitere Dienstleistungen vorhanden, heißt es. Dabei sollen auch die aktuellen Gewerbemieter des Dolgensee-Centers die Möglichkeit erhalten, diese neuen Flächen anzumieten. Eine Tiefgarage mit 75 Stellplätzen, dazu 34 oberirdische Stellplätze für Kurzzeitparker ergänzen das Bauprojekt, das im Frühjahr 2019 fertig gestellt werden soll.
Das Bezirksamt begrüßt diese Pläne: „Wir werden als Bezirk alles daran setzen, dass sich das Vorhaben gut in die Umgebung einpasst und eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Anwohner geschaffen wird“, sagt Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung. Herzstück des neu gebauten Areals wird eine grüne Promenade, die am westlichen Ende in eine Piazza übergeht.
Noch ungelöst ist jedoch die Frage, wie die Nahversorgung der Anwohner nach Abriss des Dolgensee-Centers und während der Bauphase erhalten werden kann: In der alten Markt-Halle befindet sich ein Supermarkt, der gerade für viele ältere Anwohner fußläufig gut zu erreichen ist.KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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