Mehr Leben: Neue Baupläne für die Betonwüste im Dolgenseekiez
Friedrichsfelde. Wenig Grün, zu wenig Gewerbe und damit kaum Lebenigkeit, beklagen Anwohner den Anblick auf den Stadtplatz mit seinem Dolgenseecenter. Die graue Aussicht dürfte sich aber mit einem neuen Investor ändern. Die Baupläne zur Betonwüste sollen dafür bald vorgestellt werden.
So viel sei verraten: Die Betonbrache wird bald Geschichte sein und mit ihr das vom Leerstand bedrohte Dolgenseecenter. Denn der neue Eigentümer des Nahversorgungscenters, die OFF Immobilien Beteiligungs GmbH aus Königsbrunn, hat ein Bebauungsplanverfahren bereits zum Laufen gebracht. Und Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung, bestätigt: "Noch im Sommer wollen wir die Pläne zusammen mit dem Investor der Bevölkerung vorstellen." Ziel des Bauvorhabens: Das Nahversorgungszentrum verschwindet, mehr als 600 Wohnungen werden an dieser Stelle entstehen. Auch Flächen für einen Markt sind vorgesehen. Mit den Plänen des Investors hat das Bezirksamt dann auch entschieden, den Parkplatz am Hönower Weg zu erhalten.
Dass die Zukunft des Areals damit Hoffnung bringt, das kann Senior Rolf Schmieder bestätigen: "Viele sind daran interessiert, dass der Stadtplatz endlich schöner wird." Der Anwohner lebt seit 1971 hier im Quartier und hat den Niedergang des Dolgenseecenters mit seinem Stadtplatz miterlebt.
Einer der noch wenigen hier Ansässigen ist der Jugenclub "Betonoase". Mit den Veränderungen kommt der Leiter der Freizeiteinrichtung, Sven Grässl, ins schwärmen. "Dass wir jetzt einen Garten bekommen, ist natürlich toll", und verweist damit auf die neuen Räumlichkeiten für sich und seine Schützlinge. Denn mit den neuen Plänen hat das Bezirksamt für die "Betonoase" einen Neubau hinter dem Privatgelände des Investors geplant. Bis Ende Juni sind die Architekturentwürfe für dieses Bauvorhaben in der Jugendfreizeiteinrichtung noch zu besichtigen – darunter auch der Siegerentwurf des Architektenbüros "Gruber und Popp". Bis spätestens zum Frühjahr 2018 muss das neue Gebäude fertig sein. Mit dem Neubau finden dann nicht nur die Jugendlichen eine neue Bleibe, auch der Verein der "Berliner Familienfreunde".
Dass sich viel verändern wird, ist gewiss. Ob der Platz dann wirklich schöner wird, das können nur die konkreten Pläne zeigen, die bald veröffentlicht werden. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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