Trio ist bald komplett
Richtfest für die dritte Holzmodul-Schule des Senats an der Sewanstraße
In den ersten Wochen bot sich den Nachbarn beim Blick aus dem Fenster täglich ein neues Bild. An der Sewanstraße ist seit dem Frühjahr eine neue Schule aus dem Boden gewachsen. Im April war die Grundsteinlegung, jetzt schon das Richtfest.
Alles sieht so aus, als ob auch Modellbauschule Nummer Drei den engen Zeitplan einhält: Nach einer ISS in Marzahn und einer Grundschule in Alt-Hohenschönhausen, die beide in Windeseile entstanden und bereits in Betrieb sind, macht die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit dem neuen Lernort in Friedrichsfelde das Trio seiner ersten Holzbau-Schulen komplett.
An der Sewanstraße 43, wo schon in den Sechzigerjahren Mädchen und Jungen in die Schule gingen, soll ab Februar kommenden Jahres erstmals wieder Unterricht stattfinden. Das ehemalige Schulgebäude – 2004 umgebaut und inzwischen als KultSchule mit diversen soziokulturellen Projekten und Veranstaltungen etabliert – lässt das Bezirksamt in Kürze umfangreich sanieren. Die dort ansässigen Vereine, die Kita im Haus und alle Besucher müssen sich indes darauf einstellen, dass auf dem Gelände bald deutlich mehr Trubel herrscht. 430 Kinder sollen die neue Grundschule nebenan einmal besuchen, und zwar im offenen Ganztagsbetrieb. Allerdings werden nicht alle Plätze auf einmal besetzt, die Schule wird mit der ersten Klasse gegründet und dann dreizügig hochgefahren.
26 Unterrichtsräume, einen Mehrzweckraum mit Küche, diverse Lernwerkstätten und Verwaltungsräume beherbergt das neue Haus, der Entwurf stammt von einem Planungsteam unter Leitung des Frankfurter Architektenbüros NKBAK. Ebenfalls aus dessen Feder: eine moderne Turnhalle, die bereits hinter dem Schulgebäude entstanden ist. Sie ersetzt die alte Halle, die Anfang des Jahres samt einem Verbindungsgang abgerissen wurde. Wie ihre Vorgängerin darf auch die neue, deutlich größere Spielstätte von Freizeitsportlern und Vereinen aus der Gegend mit genutzt werden. Es gibt dafür sogar einen separaten Zugang nach hinten hinaus.
Erfolgsmodell Modulbau
Das zügige Tempo ist der Holzmodulkonstruktion zu verdanken – laut Senatsverwaltung verkürzt das Prinzip allein die Bauzeit auf weniger als die Hälfte. Zu 90 Prozent vorgefertigt kommen einzelne Elemente, sprich Module, auf der Baustelle an und werden dort zusammengefügt. Die Senatsverwaltung hat bei ihren Modellbauschulen zudem ein beschleunigtes Verfahren angewandt. Rasch wurde ein Generalplaner beauftragt, lag die Planung inklusive aller Genehmigungen vor und waren 80 Prozent der Bauleistungen ausgeschrieben. Alles zusammen sorgte dafür, dass der Rohbau in der Sewanstraße innerhalb von zehn Wochen stand. Wenig Bauzeit, geringe Kosten: Knapp 25 Millionen Euro gibt das Land für Schule, Sporthalle plus frisch gestalteten Pausenhof aus.
Anlässliche des Richtfestes versprach die Senatorin für Stadtentwicklung, Katrin Lompscher (Die Linke), den künftigen Schülern, Lehrern und Erziehern gute Lernbedingungen. „Es liegt zwar noch ein gehöriges Maß an Arbeit vor allen Beteiligten, aber ich bin sicher, alle werden ihr Bestes geben, um die Schule planmäßig übergeben zu können.“ Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) nannte den neuen Lernort an der Sewanstraße einen weiteren Meilenstein der Berliner Schulbauoffensive. „Es ist die zweite von mehr als 30 neuen Grundschulen, die wir für Berlin bauen werden. Allein in Lichtenberg werden in den nächsten Jahren noch einmal 1500 Schulplätze hinzukommen.“
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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