Auf dem Weg zur Schwammstadt
Vorplatz des Zentralfriedhofs wird für mehr Aufenthaltsqualität erneuert

Die Regenwasseragentur Berlin hat im März den Regenial-Wettbewerb ausgelobt. Eingereicht wurden 49 Projekte. Lichtenberg liegt dabei weit vorne. Die Maßnahme „Umbau des Vorplatzes Zentralfriedhof Friedrichsfelde“ wurde als zweitbestes Projekt ausgezeichnet.

Die Idee des Wettbewerbs war, gute Schwammstadt-Projekte in Berlin zu finden und sichtbar zu machen. „Ich freue mich sehr über diese Würdigung“, sagt Lichtenbergs Umweltstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Grüne). „Der voraussichtlich im Dezember 2025 fertiggestellte Vorplatz ist damit ein Baustein auf dem Weg zur Schwammstadt.“

Der Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde in der Gudrunstraße 20 mit dem Eingang zur „Gedenkstätte der Sozialisten“ wird derzeit nach den Plänen des Büros Franz Reschke Landschaftsarchitektur im Auftrag des Bezirks erneuert. Bisher war der Eingang eine große leere Fläche ohne Fußwege, dafür wurden dort aber zahlreiche Fahrzeuge abgestellt. Ziel der Umgestaltung ist es, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, einen repräsentativen und ruhigen Stadtplatz zu schaffen mit schattenspendenden Bäumen und Sitzgelegenheiten. Die vorhandene Fläche soll optisch verändert werden, Baumreihen sollen den Autoverkehr vom Fuß- und Radverkehr trennen. Insgesamt kommen 26 Exemplare an den Klimawandel angepasster Baumarten in die Erde, sodass die sich derzeit im Sommer stark aufheizende Fläche wieder nutzbar wird. Unter den Bäumen werden langestreckte Bänke sowie einzelne Hocker aufgestellt. Das Parken wird künftig auf die Südseite des Platzes beschränkt sein. So können sich Menschen aus der Nachbarschaft sowie Besucher auf dem größeren Teil des Platzes erholen und ausruhen.

Insgesamt werden rund 1250 Quadratmeter Fläche entsiegelt. Das vorhandene Großsteinpflaster wird zur besseren Begehbarkeit geglättet und wieder eingebaut. Anfallendes Niederschlagswasser wird dann nicht mehr wie bisher in die Kanalisation geleitet, sondern kann vollständig in bepflanzten Muldenbeeten versickern – ganz im Sinne des Schwammstadt-Prinzips. Ein Fußweg von der Bushaltestelle „Zentralfriedhof“ und eine Beleuchtung sind ebenfalls geplant.

Die Gesamtkosten der Umgestaltungsmaßnahme belaufen sich auf 2,69 Millionen Euro. Davon kommen 2,45 Millionen Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Nachhaltige Erneuerung“. Die restlichen 240.000 Euro trägt der Bezirk.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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