Wie weiter in Friedrichsfelde? Wohnungsbau auf Aldi-Fläche / Neue Pläne für das Dolgensee-Center

Foto: Wrobel

Friedrichsfelde. Wie geht es weiter in der Großstadtsiedlung? Beim Kiezspaziergang am 17. April informierten Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) und Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) über aktuelle Entwicklungen.

Der Zuzug neuer Anwohner und Neubauprojekte verändern das Gesicht der Großstadtsiedlung in Friedrichsfelde. "Sie hat Entwicklungspotenzial", unterstrich Stadtrat Wilfried Nünthel gleich zu Beginn des Rundgangs. Wohnraum wurde etwa in der Franz-Mett-Straße vor wenigen Jahren geschaffen, indem der Bezirk ein altes Kita- und Schulgebäude an einen privaten Investor verkauft hat. Der wandelte die Gebäude zu Eigentumswohnungen um. Wo früher Kinder spielten, säumen jetzt gepflegte Privatgärten die Straße.

"Mit dem Zuzug kamen aber auch viele Familien. Neben neuem Wohnraum müssten auch Kitaplätze geschaffen werden", warf beim Spaziergang der Abgeordnete aus Friedrichsfelde und Chef der Lichtenberger Sozialdemokraten, Ole Kreins, ein. Denn jetzt sind die Kitaplätze im Ortsteil knapp. "Diese Privatisierung einst öffentlicher Gebäude zeigt doch, dass wir auf die demographischen Entwicklungen vorbereitet sein müssen."

Lichtenbergs Bürgermeisterin Birgit Monteiro bestätigte, dass gerade in der Großsiedlung eine "deutliche Verjüngung spürbar" sei. Sie verweist auf Freiflächen, die der Bezirk für die soziale Infrastruktur vorhält. "An der KultSchule in der Sewanstraße 43 halten wir nach wie vor an einer möglichen Fläche für den Bau einer Schule fest", so Monteiro. Aktuell wird der Doppelschulstandort an der Dolgenseestraße 60 saniert.

Und es gibt noch mehr Vorhaben: Ein Mietshaus ist an der Ecke Otto-Schmirgal-Straße und Eriseering geplant. Der Stadtrat informierte beim Rundgang auch über die Absicht der Wohnungsbaugenossenschaft "Vorwärts", den Parkplatz gegenüber dem Tierpark-Center zu kaufen und ein Wohnhaus zu errichten. "Diesen Lückenschluss befürworten wir", so der Baustadtrat. Der Bauvorbescheid sei positiv beschieden, der Kauf des Grundstückes vom Liegenschaftsfonds stehe noch aus.

Ein weiteres Projekt ist auf der Fläche des Aldi-Marktes an der Sewanstraße 259 geplant. Rund 230 Wohneinheiten sollen hier entstehen. Der Aldi soll bleiben, jedoch in einen Neubau direkt an der Sewanstraße vorrücken.

Parkplatz offen für alle

"Wir haben zudem die Zusage, dass die Kundenparkplätze künftig durchgehend auch für Nicht-Kunden nutzbar sein werden", sagte Nünthel. Bisher ist der Parkplatz nur Kunden vorbehalten und er wird abends durch ein Tor verschlossen.

Eines der größten Problembrachen in Friedrichsfelde streifte der Rundgang ebenfalls: Das Dolgensee-Center wartet seit zwanzig Jahren auf eine bauliche Neuentwicklung. Die Eigentümer Gregor Weiss und Karlheinz Magura kauften das Gebäude-Ensemble an der Dolgenseestraße 11 einst von der Treuhand, größere Investitionen gab es nicht.

Aktuell zeigt unter anderen das Bauunternehmen "Ten Brinke" Interesse am Kauf des brachliegenden Geländes. "Wir planen rund 280 Wohneinheiten auf dem Gelände. Dazu käme noch Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von etwa 2500 Quadratmetern", berichtete beim Rundgang Jan Siggelkow von der Ten Brinke Projektentwicklung. Unklar sei jedoch, inwieweit die bisher als Einzelhandelsstandort ausgewiesene Fläche Wohnen zulässt. "Wir hätten gerne vor dem Kauf die Sicherheit, das Wohnprojekt realisieren zu dürfen", so Siggelkow. Hierfür müsste ein Bebauungsplan angeschoben werden, sagte Stadtrat Nünthel. Das Verfahren sei langwierig, so Stadtrat Nünthel. Es dauere in der Regel zwei Jahre.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 554× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 840× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 817× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.195× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.