Abenteuer Artenschutz: Neue, interaktive Dauerausstellung im Tierpark
Während es früher fast nur darum ging, Exoten zur Schau zu stellen, haben moderne Zoos größere Ziele. Zu ihren Aufgaben gehört es, vom Aussterben bedrohte Arten zu retten. Wie der Tierpark Friedrichsfelde diese Mission angeht, zeigt eine neue Ausstellung im Affenhaus.
Bartgeier Lucky genießt die gute Bergluft in den französischen Alpen, Przewalskistute Barca trabt jetzt frei durch die mongolische Steppe, und Spitzmaulnashorn Zawadi wohnt nun in Tansania, wo seine Artgenossen herkommen. Alle drei Tiere mussten sich an ihre eigentliche Heimat erst einmal gewöhnen. Das Licht der Welt erblickten sie nicht dort, sondern in Berlin, im Tierpark Friedrichsfelde.
Wenngleich heute in der Ferne zu Hause, sind Lucky, Barca und Zawadi dennoch die neuen Stars der Ausstellung „#abenteuerArtenschutz“ im Affenhaus des Tierparks. Die Schau will den Besuchern das vielseitige Thema näherbringen, denn der Artenschutz zählt zu den wichtigsten Aufgaben, der sich Zoos heutzutage verschrieben haben. Mit koordinierten, bedachten Zuchten bedrohter Tierarten bauen sie sogenannte Reserve-Populationen auf. Sie unterstützen Projekte zur Auswilderung oder Wiederansiedelung und tragen so zum langfristigen Schutz der stark bedrohten Artenvielfalt bei.
Die neue Dauerausstellung bietet kleinen und großen Gästen nun Gelegenheit, die abenteuerliche Welt der Tiere an interaktiven Lernstationen zu erleben und sich eingehend mit dem Artenschutz zu beschäftigen. Was genau verbirgt sich hinter Fachbegriffen wie „Reservepopulation“, „In-Situ“ und „Ex-Situ“? Welche Rolle spielt die Wissenschaft beim Artenschutz? Auf rund 700 Quadratmetern gibt es Antworten auf diese und andere Fragen - anhand von Forscherkisten, Spielen, Hörstationen und bewegten Bildern.
„Unsere Ausstellung ist ein völlig neuer Weg, um das spannende Thema Artenschutz für unsere Besucher erlebbar zu machen“, sagt Christian Kern, stellvertretender Zoologischer Leiter des Tierparks. „Hören, Sehen, Mitmachen – in dieser umfassenden und interaktiven Form ist mir eine Dauerausstellung in keinem anderen deutschen Zoo bekannt.“ So können Kinder wie Erwachsene durch das interaktive Zuchtbuch des Java-Leoparden blättern, ihr Wissen auf einer Rallye testen, gegeneinander im Memory-Spiel bedrohter Tierarten antreten oder als „Heiratsvermittler“ die passenden Paare zueinander fügen.
Unter dem Motto „#abenteuerArtenschutz“ führt die Schau auf eine Entdeckungstour und gibt Einblicke in die vielfältigen Projekte, die der Tierpark Berlin weltweit unterstützt. Rund 200 000 Euro kostete der moderne Artenschutzpfad, zwei Drittel bekam der Tierpark aus dem Bund-Länder-Topf „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW).
Bei der Konzeption und Umsetzung half die Unikatum Ausstellungsmedien GmbH, die jahrelange Erfahrung im Produzieren interaktiver Erlebniswelten hat. Zu sehen ist die Ausstellung zum Artenschutz von nun an dauerhaft im Affenhaus des Tierparks.
Infos zum Thema Artenschutz auf www.tierpark-berlin.de/artenschutz
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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