Beliebtes Fotomotiv auch künftig gesichert
Besonderer Nachwuchs bei den Pelikanen im Tierpark

Zarter Flaum, aber schon ein großer Schnabel: der neue Pelikan-Nachwuchs im Tierpark. | Foto: Tierpark Berlin 2020
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  • Zarter Flaum, aber schon ein großer Schnabel: der neue Pelikan-Nachwuchs im Tierpark.
  • Foto: Tierpark Berlin 2020
  • hochgeladen von Berit Müller

Wegen des fehlenden Niedlichkeitsfaktors zählen sie zwar nicht zu den Lieblingen der Besucher – die zwei neuen Pelikan-Küken Fred und Frida genießen dafür aber beim Tierpark-Team Promi-Status. Denn sie sind die erste erfolgreiche Aufzucht von Fleckschnabelpelikanen in Friedrichsfelde.

Wer zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren in Ost-Berlin aufgewachsen ist, kam um regelmäßige Besuche im Tierpark kaum herum. Zweifelsohne zählte die Friedrichsfelder Parkanlage zu den beliebtesten Ausflugszielen für Familien in der Stadt. So dürfte in jener Zeit auch fast jedes Kind Bekanntschaft mit den Pelikanen geschlossen haben. Damals schon watschelten die großen Vögel mit den ungeheuren Schnäbeln gleich hinter dem Eingang am Schloss Friedrichsfelde völlig frei umher – was ängstliche kleine Besucher schon mal zur Flucht veranlasste.

Die Wasservögel mit dem speziellen Aussehen sind im Tierpark schon von Anbeginn anzutreffen – seit der Gründung im Jahr 1955. Tierparkdirektor Andreas Knieriem nennt ihr Zuhause „wahrhaft königlich.“ Schließlich würden die Tiere im Schlossgarten leben. „Dort sind sie nach wie vor ein besonderes Highlight für unsere Gäste“, berichtet er. „Das Pelikan-vor-Schloss-Motiv gehört hier quasi zur Tradition.“

Alle Arten vertreten

Seit wenigen Wochen ist die Friedrichsfelder Pelikan-Familie nun um zwei Mitglieder reicher. Die Fleckschnabel-Exemplare Fred und Frida schlüpften am 15. Februar aus dem Ei – wie bei den Vögeln üblich mit zunächst sehr spärlichem Federkleid. Das Geschwisterpaar trägt zu einem Erfolg für den Tierpark bei: Er ist jetzt die einzige zoologische Einrichtung auf der Welt, in der schon alle Pelikanarten gehalten und gezüchtet wurden.

Tatsächlich gab es in Deutschland einst sogar Pelikane in freier Natur, sie sind hier inzwischen aber ausgestorben. Mit Ausnahme der Antarktis leben sie zwar immer noch auf allen Kontinenten der Welt. Trotzdem sinken die Bestände einiger Arten, beispielsweise beim Fleckschnabelpelikan.

Heute werden unter den größeren Vertretern die Rosa-, Krauskopf-, Nashorn- und Brillenpelikane unterschieden. Kleiner sind Fleckschnabel, Rotrücken- und Meerespelikan sowie Chile-Pelikan. Die Wasservögel gelten als extrem geschickte Fischer. Ihr markanter Schnabel sieht nicht nur ein wenig so aus, er funktioniert auch wie ein Kescher. Die kleinste Art, der Meerespelikan, hat eine andere Fangtechnik. Er stößt im Sturzflug wie ein Pfeil ins Wasser, um sich seine Beute zu schnappen. Der Krauskopfpelikan als Vertreter der größten Art kann bis zu 1,80 Meter groß und 13 Kilogramm schwer werden. Damit gehört er zu den schwersten flugfähigen Vögeln überhaupt.

Premiere zu dritt

Im Winterquartier am Friedrichsfelder Schlosspark wachsen neben den neuen Fleckenschnäbeln zurzeit auch Meerespelikan-Drillinge auf. Die sind allerdings schon über den Jahreswechsel geschlüpft. „Inzwischen lassen sie sich kaum noch von ihren Eltern unterscheiden“, erklärt Vogelkurator Martin Kaiser. Aber auch das Trio hat einen Ausnahmestatus: „Es war das erste Mal, dass gleich drei Jungvögel in einem Nest groß geworden sind.“

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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