Die Schildkröten sollen leben: Förderverein des Tierparks unterstützt Aktion „Zootier des Jahres“

Tierparks sorgen mit Nachzuchten der Scharnierschildkröte dafür, dass die Tiere nicht aussterben. Die Kampagne "Zootier des Jahres" unterstützt das Münsteraner Projekt. | Foto: Freunde Hauptstadtzoos
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  • Tierparks sorgen mit Nachzuchten der Scharnierschildkröte dafür, dass die Tiere nicht aussterben. Die Kampagne "Zootier des Jahres" unterstützt das Münsteraner Projekt.
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Mit der Kampagne „Zootier des Jahres“ setzt sich die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) für den Fortbestand besonders bedrohter Tierarten ein. In diesem Jahr gilt die Aufmerksamkeit der Scharnierschildkröte. Der Förderverein von Tierpark und Zoo unterstützt die Mission.

Sie sind nicht gerade niedlich, dennoch sehr beliebt und nicht zuletzt aus diesem Grund bedroht: Die Bestände an Landschildkröten schrumpfen weltweit. So auch die Gattung der Scharnierschildkröten, zu der 13 Arten zählen. Vor allem der Verlust ihres Lebensraums, besonders aber der exzessive Handel mit den Tieren macht den Panzerträgern zu schaffen. In vielen Ländern gelten sie als Medizin oder Delikatesse.

Um auf die Gefahr für die Schildkrötenarten aufmerksam zu machen, wählte die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz die Scharnierschildkröte zum „Zootier des Jahres 2018“. Mit dieser Kür einher gehen verstärkte Nachzuchtbemühungen in Zoologischen Gärten. Außerdem werden Schutzprojekte in Südostasien, wo die Panzerträger beheimatet sind, zum Fortbestand besonders betroffener Arten unterstützt. Gemeinsam mit der Deutschen Tierpark-Gesellschaft, dem Verband der Zoologischen Gärten und der Gemeinschaft der Zooförderer werben die teilnehmenden Tiergärten, deren Freundeskreise, Naturschutzorganisationen und andere Partner für den Erhalt der Tiere. Vor allem sammeln sie Geld, um zum Überleben der Schildkröten beizutragen. Bei der Wahl zum jeweiligen „Zootier des Jahres“ berücksichtigt die ZGAP vor allem Tierarten, die bislang nicht im Fokus der Öffentlichkeit standen.

Denn schon mehrfach wurden Arten unbeachtet ausgerottet, weil das Wissen über sie nicht ausreichend war oder die Notwendigkeit, sich für ihren Erhalt einzusetzen, nicht genug Anklang in Naturschutzkreisen und Medien fand. Das soll die Ernennung zum „Zootier des Jahres 2018“ für die Scharnierschildkröten ändern. Beispiele zeugen vom Erfolg, den die Zoos auf dem Gebiet des Artenschutzes bereits erzielten: mehr als 50 Tierarten waren in der Natur ausgerottet und konnten in Menschenhand gerettet werden.

Wenige Menschen kennen die Ursachen für die Bedrohung vieler Schildkrötenarten: der internationale Wildtierhandel macht sie zu einer der gefährdetsten Wirbeltiergruppen. Je seltener Schildkrötenarten werden, desto höher die Preise für die wenigen verbleibenden Exemplare. Einzelne Arten gibt es bereits heute nur noch in menschlicher Obhut und schon lange nicht mehr in freier Wildbahn.

Für die Aktion „Zootier des Jahres 2018“ wurden zwei wichtige Scharnierschildkröten-Schutzprojekte ausgewählt. Zum einen eine Nachzuchtinitiative im Internationalen Zentrum für Schildkrötenzucht (IZS) im Allwetterzoo Münster, die momentan neun Scharnierschildkrötenarten züchtet, und zum anderen ein Projekt für den Erhalt der Gattung in Kambodscha.

Der Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin unterstützt die Kampagne. „Wir freuen uns, als Teil der Zoogemeinschaft etwas für den Schutz der Scharnierschildkröten bewegen zu können“, sagt Thomas Ziolko, Vorsitzender der Freunde der Hauptstadtzoos. „Wir hoffen, dass viele unserer Besucher diese faszinierende Tierart mit einer Spende unterstützen und sich so für das Überleben der Schildkröten einsetzen. Mit einem Motivplakat und zwei Schutzprojektplakaten machen wir auf das Thema aufmerksam.“

Weitere Informationen gibt es auf www.zootierdesjahres.de.
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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