Wo liegt Rosenfelde?
Ein historischer Kiezgang
Im Herzen Lichtenbergs befindet sich der Rosenfelder Ring, ein vielfältiger Kiez mit hohen Wohnanlagen, Kindergarten, Arztpraxen und einem hochmodernen Quartierspark. Aber wie kommt er zu seinem Namen?
Viele Berliner Straßen sind nach Orten benannt, zu denen sie einst führten. Zum Beispiel geht die Frankfurter Allee – einer der ältesten Berliner Verkehrswege – auf einen alten Heerweg zurück, der Richtung Frankfurt (Oder) führte. Deswegen gibt es übrigens auch so viele Straßen und Alleen in der Hauptstadt, die nach Berlin benannt sind. Bevor sie zu Berlin gehörten, führten sie dorthin.
Aber wo liegt Rosenfelde, nach dem der Ring benannt ist? Das Dorf Rosenfelde wurde um 1230 von niederdeutschen Siedlern gegründet. Der erste urkundliche Beleg des Ortsnamens ist die Erwähnung des ansässigen Pfarrers Ludewicus de Rosenvelde im Jahr 1265. Das Dorf wechselte im Mittelalter immer wieder seine Zugehörigkeit. Ein Teil gehörte zwischenzeitlich dem Nonnenkloster Spandau. Lange Zeit später, Ende des 17. Jahrhunderts, erwarb Benjamin Raule, ein kurbrandenburgischer Generalmarinedirektor, Rosenfelde.
Raule ließ dort ein Lusthaus errichten, das spätere Schloss Friedrichsfelde. Nachdem er beim Kurfürsten Friedrich III. in Ungnade gefallen war, wurde er enteignet. Friedrich III. hatte Rosenfelde in Besitz genommen und ließ es nach sich benennen: Friedrichsfelde.
1965 wurde die neuangelegte Straße A/B nach dem ehemaligen Dorf benannt. Es überrascht deswegen nicht, dass ausgerechnet ein Ring den Namen Rosenfelde trägt. Etwas Ringförmiges führt zu sich selbst. Darum ist die richtige Antwort auf die Frage: Wo liegt Rosenfelde? In Friedrichsfelde.
Autor:Paul Stein aus Pankow |
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