Erster Geburtstag mit eisigen Geschenken
Eisbärenmädchen Hertha feierte Wiegenfest
Vor genau einem Jahr befand sich das gesamte Tierpark-Team in einem Zustand zwischen Hoffen und Bangen. Angespannt verfolgten Pfleger und Veterinäre nahezu jeden Atemzug des winzigen Eisbärenkindes, das dort am 1. Dezember zur Welt gekommen war. Am ersten Advent feierte Hertha nun schon ihren ersten Geburtstag.
Nach dem Riesenrummel im Frühjahr ist es inzwischen eher still geworden um Eisbärmädchen Hertha. Das mag einerseits an der schwarz-weißen Bärenkonkurrenz liegen, die der Zoo gleich im Doppelpack vorweisen kann. Außerdem hat sich das tapsige Fellbündel von einst mittlerweile zu einem kräftigen Jungtier gestreckt.
Im Tierpark hält die Freude über den munteren Bärennachwuchs aber an, und so wurde Herthas erstes Wiegenfest gebührend gefeiert. Das Geburtstagskind bekam eine lebensgroße Eins in weihnachtlichem Rot. Auch ihre Paten vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC steuerten ein Geschenk bei. Die Mannschaft spendierte einen mit Rotkohl gefärbten Fußball in Blau-Weiß aus Eis.
„Das war für uns alle schon ein besonderes Ereignis“, erinnert sich Tierparkdirektor Andreas Knieriem an Herthas Geburt vor einem Jahr. „Bei ihrer ersten Untersuchung im Februar brachte sie gerade einmal 8,5 Kilogramm auf die Waage, inzwischen wiegt sie mehr als das Zehnfache. Tonja kann stolz auf sich sein, sie hat ihre Mutterrolle perfekt gemeistert.“ Selbstverständlich war und ist Herthas gesundes Heranwachsen nämlich keineswegs. Auch in den zwei Jahren zuvor hatte es im Tierpark jeweils im Herbst Eisbärennachwuchs gegeben, beide Jungtiere wurden aber nur wenige Wochen beziehungsweise Monate alt.
Botschafterin der bedrohten Art
So freut sich auch Eisbär-Kurator Florian Sicks über die prächtige Entwicklung der jungen Bärin. Und er betont, welch eine wichtige Aufgabe sie hat: „Unsere Hertha hat ihre Rolle als Botschafterin ihrer Art bereits erfolgreich ausgefüllt und hilft uns weiterhin dabei, auf die Bedrohung des Lebensraumes Arktis aufmerksam zu machen.“
Hintergrund ist die Tatsache, dass der Eisbär von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Tierart eingestuft wird. Zoo und Tierpark Berlin unterstützen die Non-Profit-Organisation Polar Bears International, die Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum erforscht. Das Ziel: Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sollen Schutzzonen eingerichtet werden, in denen die Tiere genug Nahrung finden und ihren Nachwuchs ungestört aufziehen können.
Mehr Informationen dazu gibt es unter: https://bwurl.de/14nu.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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