Hertha heißt sie
Eisbärmädchen hat jetzt einen Namen
Der blinde Winzling hat sich zu einem putzmunteren Eisbärmädchen gemausert, das nun auch nicht mehr namenlos ist. Mit einigem Tamtam wurde die kleine Fellträgerin im Tierpark Friedrichsfelde am 2. April getauft.
Knapp vier Monate nach der Geburt des Eisbärenkindes verkündete der Tierpark den Namen seiner neuen Attraktion. Gemeinsam mit dem Paten – dem Berliner Fußballclub Hertha BSC – hielt er die Taufe der kleinen Bärin ab, bei der sie den Namen Hertha bekam. „Kurz, griffig und mit einem Bezug zu ihrer Heimatstadt: Mit Hertha haben wir uns für den perfekten Paten und Namen für unsere kleine Berlinerin entschieden“, sagte Tierpark-Direktor Andreas Knieriem. So bliebe die kleine Eisbärin, auch wenn sie einmal flügge sei und in einen anderen Zoo umziehen würde, immer mit Berlin verbunden.
Kickerin Hertha ist Eisbär-Botschafterin
Außerdem passe der Name, weil Hertha eine richtige Sportskanone sei, berichtete Knieriem. Mit außergewöhnlicher Ausdauer habe sie bereits im zarten Alter von elf Wochen einen Spielball durch ihre Höhle geschoben und dabei ein gutes Ballgefühl an den Tag gelegt. Dieses Talent wussten offenbar auch Berlins Profi-Fußballer zu schätzen. „Wir freuen uns, die kleine Eisbärin in der Hertha-Familie begrüßen zu dürfen“, so Geschäftsfüher Ingo Schiller. „Bären passen einfach zu unserer Hauptstadt, egal ob brasilianisch wie unser Maskottchen Herthinho oder arktisch wie Hertha.“
In den vergangenen Monaten waren über zehn Bewerbungen um eine Patenschaft für das Eisbärenkind beim Tierpark Berlin eingegangen. Ziel der zunächst zweijährigen Patenschaft ist es, einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten zu finanzieren. Im Falle der kleinen Hertha solle aber auch über die Bedrohung des größten Landraubtieres der Erde informiert werden, heißt es aus dem Tierpark. „Hertha ist eine wichtige Botschafterin für ihre Artgenossen im natürlichen Lebensraum“, so Eisbären-Kurator Florian Sick. „Wir möchten auf die problematische Lage der Eisbären aufmerksam machen und unseren Besuchern diese faszinierende Art näherbringen.“
Bildung für den Artenschutz
Knapp 1,5 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr den Tierpark besucht. In kommentierten Fütterungen und Trainings können Besucher noch etwas mehr über die Welt der Tiere erfahren. Bildung sei eines der wichtigsten Werkzeuge, um die Gesellschaft für das Thema Artenschutz zu sensibilisieren, so Andreas Knieriem. Sowohl der Zoo als auch der Tierpark Berlin unterstützen diverse Artenschutzprogramme, zu denen auch die Non-Profit Organisation Polar Bears International gehört, die Forschungsprojekte fördert und sich für den Eisbär-Schutz in der Arktis engagiert.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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