Heuschreckenplage und Plattenbauten
Günter Toepfers Geschichten über Friedrichsfelde sind erschienen

Günter Toepfer hat gleich zwei neue Bücher herausgegeben. Anfang des Jahres erschien „Verliebt in Friedrichshain“ und am 16. September stellt er „Verliebt in Friedrichsfelde“ vor. | Foto:  Bernd Wähner
  • Günter Toepfer hat gleich zwei neue Bücher herausgegeben. Anfang des Jahres erschien „Verliebt in Friedrichshain“ und am 16. September stellt er „Verliebt in Friedrichsfelde“ vor.
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In seiner beliebten Serie „Verliebt in …“ hat der Karlshorster Autor Günter Toepfer ein neues Buch herausgebracht.

Am 16. September um 18 Uhr stellt er seine neue Publikation „Verliebt in Friedrichsfelde“ im Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, vor. Sollte das Wetter mitspielen, findet die Veranstaltung im Innenhof statt. Vorher sei außerdem ein Besuch der neugestalteten Dauerausstellung empfohlen. Willkommen zur Buchvorstellung sind bei freiem Eintritt Geimpfte und Genesene, die bitte einen Nachweis mitbringen.

Günter Töpfer ist seit 66 Jahren in Karlshorst verwurzelt. Seitdem sammelt er Zeitungsauschnitte, Fotos, Postkarten, Geschichten und andere Materialien aus der Geschichte des Ortsteils. Alles landete in Kisten, Kästen und Kartons. Dass er das einmal für ein Buch verwenden würde, war nicht geplant. Doch vor einigen Jahren überlegte er, was er mit all dem Gesammelten anfangen könnte. Im Ergebnis erschien 2013 sein erstes Buch mit dem Titel „Verliebt in Karlshorst“. Das ging weg, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Bereits fünf Auflagen sind inzwischen im Selbstverlag erschienen.

Später entschloss er sich, „Verliebt in Rummelsburg und Stralau“ herauszubringen. Auch dieses Buch ist restlos ausverkauft. Ende 2020 erschien „Verliebt in Friedrichshain“. Und nun stellt er „Verliebt in Friedrichsfelde“ vor.

„Friedrichsfelde, da denkt man zuerst an den Tierpark. Doch Friedrichsfelde ist weit mehr. Da gibt es über 750 Jahre Geschichte, die spannend sind und Geschichten, von denen man noch nie gehört hat.“ Gegründet wurde das damalige Dorf Rosenfelde von niederdeutschen Siedlern um 1230. Es wurde 1699 nach dem Kurfürsten Friedrich III. in Friedrichsfelde umbenannt.

Sicher ahnt heute kaum jemand, dass Friedrichsfelde 1730 von einer Heuschreckenplage heimgesucht wurde. Die fraßen von den Feldern alles auf. Die von Treskows, die damals Landräte in der Gegend waren, organisierten Nahrung für Menschen und Tiere. „Das war für die damalige Zeit eine unglaubliche logistische Leistung“, berichtet Günter Toepfer. Außerdem stieß der Autor bei seinen Recherchen auf gewaltige Brandkatastrophen. Die Dächer waren früher mit Stroh gedeckt und das geriet häufig in Brand, erzählt er.

Außerdem spielte Friedrichsfelde immer wieder in Kriegen eine Rolle. „Hier zogen Hussiten, Schweden, Kosaken und Napoleons Truppen durch. Aber auch historische Berühmtheiten wie Napoleon selbst oder Zar Alexander (nach dem der Alexanderplatz benannt wurde) waren mal für einen Tag in Friedrichsfelde.

Eine Besonderheit aus der jüngeren Vergangenheit: Im Ortsteil stehen alle Typen von Plattenbauten, die es in der DDR gab, von Q3A bis zur letzten WBS-Variante. Auch der erste Versuch, in industrieller Plattenbauweise Häuser zu bauen, ist mit der Splanemann-Siedlung aus den späten 1920er-Jahren hier zu sehen.

„Verliebt in Friedrichsfelde“ mit 110 Seiten und zahlreichen Bildern kostet 13 Euro. Erhältlich ist es unter anderem in der Buchhandlung Petras, Treskowallee 110. Dort gibt es auch für zwölf Euro „Verliebt in Friedrichshain“.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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