Kleiner Kater, große Freude: Schneeleoparden-Nachwuchs im Tierpark
Friedrichsfelde. Kleine Katzen zählen zu den niedlichsten Tierkindern überhaupt – der neue Schneeleoparden-Nachwuchs im Tierpark Friedrichsfelde bildet da keine Ausnahme. Der Baby-Kater kam am 13. Juni zur Welt.
Mit seinen blauen Augen und dem flauschigem Fell sieht der kleine Schneeleopard zwar zum Schmusen aus – mit einem Hauskätzchen hat er aber wenig gemeinsam. Die Tiere bringen in ausgewachsenem Zustand bis zu 75 Kilogramm auf die Waage, sie haben äußerst spitze Zähnen und scharfe Krallen. Die Jäger können ausgezeichnet klettern, extrem weit springen. Ihren buschigen, bis zu 100 Zentimeter langen Schwanz nutzen sie dabei als Steuer.
Bis der getupfte Mini-Kater diese Maße erreicht, dauert es aber noch eine Weile. „Er entwickelt sich prächtig und zeigt schon erstes Interesse an fester Nahrung“, berichtet Tierpark-Kurator Christian Kern. Mindestens bis zum sechsten Lebensmonat werde der kleine Kater aber noch mit der nahrhaften Muttermilch versorgt. „Erst dann bekommt er auch größere Portionen Fleisch.“ In den ersten Wochen hat das Mutter-Sohn-Gespann die Wärme der Wurfhöhle genossen. Im Alter von zwei bis drei Monaten darf der Kleine dann auf Entdeckungstour gehen – und wird voraussichtlich ab Ende August auf der Außenanlage des Tierparks zu sehen sein. Die sechsjährige Schneeleoparden-Mama Maya zieht mit dem Neuankömmling schon zum dritten Mal Nachwuchs auf, Vater ist der gleichaltrige Bataar.
Schneeleoparden verlieren immer mehr Lebensraum
Die Geburt des Schneeleoparden hat indes auch einen ernsten Hintergrund: Die Tiere gehören zu den stark bedrohten Großkatzen der Erde. Nach Schätzungen der Welttierschutzorganisation IUCN leben nur noch rund 4000 bis 6600 Schneeleoparden in ihrer Heimat in den Hochgebirgen Zentralasiens. Als Ursachen für den Rückgang gelten der Verlust ihres Lebensraumes und ebenfalls abnehmende Bestände ihrer bevorzugten Beutetiere – Blauschafe und Schraubenziegen. Aber auch die illegale Jagd hat die Schneeleoparden-Population dezimiert. Seit fast 20 Jahren engagiert sich der Tierpark Berlin daher für den Schutz der Katzen. „Die jahrelangen Bemühungen der Tierpfleger und Kuratoren zahlen sich aus“, sagt Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Wir konnten uns bereits über 13 kleine Schneeleoparden freuen, die im Rahmen des europäischen Erhaltungszuchtprogrammes in Zoos auf der ganzen Welt gezogen sind.“ bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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