Schwimmkanal als Besuchermagnet? SPD lud ein, um über Ideen für den Tierpark zu sprechen

Der Bäder-Chef Ole Bested Henning, SPD-Fraktionschef Raed Saleh und der Tierpark-Direktor Andreas Knieriem (v.l.) setzen sich für ein Freizeitbad ein. | Foto: Wrobel
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Friedrichsfelde. Ein ungewöhnliches Freizeitbad könnte zu einem Anziehungspunkt werden und auch mehr Besucher in den Tierpark locken. Das hoffen der Chef der Bäderbetriebe und der Tierpark-Direktor. Über Geld wurde beim Tierpark-Dialog, zu dem die SPD am 11. März geladen hatte, aber noch nicht geredet.

Direktor Andreas Knieriem kennt den Tierpark wie seine Westentasche: "Es gibt einen Haufen Probleme", sagte er. Die Tierhaltung sei nicht mehr zeitgemäß, die für den Betrieb notwendigen Anlagen ließen rund 40 Prozent der Energie verpuffen, es gebe einen Werkhof mit 62 maroden Gebäuden, dazu noch tonnenweise Bauschutt, der dringend weg müsste.

Doch das ist noch nicht alles. Viele Touristen wüssten überhaupt nichts vom Tierpark. Das Land Berlin lasse den größten europäischen Landschaftstierpark in den meisten seiner touristischen Broschüren unerwähnt. "All das wird nicht so bleiben, darauf können Sie mich festnageln", sagte Knieriem. Auch der SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, will, dass das Potenzial des Tierparks erkannt wird. Er sei ein "Juwel", eine "Perle", aber er werde "stiefmütterlich behandelt".

Wie viel würde sich denn das Land Berlin das Heben des Schatzes kosten lassen? "Wir wollen keine konkreten Summen nennen. Aber: Ja, es wird zusätzliches Geld geben", sagte Saleh.

Schon jetzt bekommt der Tierpark zusätzliche fünf Millionen Euro, um erste Maßnahmen anschieben zu können. Knieriem will mit dem Geld unter anderen den Eingang attraktiver gestalten und ein modernes Wegeleitsystem aufstellen, das die Besucher nicht mehr im Tierpark umherirren lässt.

Doch reicht das wirklich, um Touristen in Scharen anzulocken? Der Bau eines Freizeitbades könnte diese Sogwirkung haben. Das hofft nicht nur Raed Saleh, sondern auch der Tierpark-Chef Knieriem und Ole Bested-Hensing, Chef der Berliner Bäderbtriebe. Hensing hatte diese Idee bereits vor zwei Jahren zusammen mit der damaligen kaufmännischen Direktorin des Tierparks, Gabriele Thöne, etnwickelt. "Ein Schwimmbad und der Tierpark haben Gemeinsamkeiten: Sie sind für die Freizeit gemacht und werden gerne von Familien besucht."

Zudem wäre am nördlichen Teil des Tierparks "ein Standort zwischen Lichtenberg, Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf gefunden, der hervorragend zentral gelegen ist", so Hensing. Dabei solle das Bad "kein bloßes Becken" bekommen. Etwas in Deutschland einmaliges soll es werden - ein "Schwimmkanal".

Während auf dem Rednerpodium das Bad-Projekt einhellig auf Zustimmung stieß, gab es im Publikum durchaus auch kritische Stimmen. So warf eine Tierpark-Freundin ein, man gehe doch mit der Familie entweder in den Tierpark oder in das Freizeitbad. Einen gegenseitigen Nutzen könne sie nicht erkennen.

Der Bürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, Stefan Komoß, ist hingegen für das Projekt: "Wir sind ein Bezirk ohne Freibad." Eine Befragung unter den Anwohnern seines Bezirkes habe ergeben, dass der Wunsch nach einem solchen Bad "ganz oben" stehe.

Karolina Wrobel / KW
Der Bäder-Chef Ole Bested Henning, SPD-Fraktionschef Raed Saleh und der Tierpark-Direktor Andreas Knieriem (v.l.) setzen sich für ein Freizeitbad ein. | Foto: Wrobel
SPD-Fraktionschef Raed Saleh, Bäder-Chef Ole Bested Hensing und der Tierpark-Direktor Andreas Knieriem (v.l.) setzen sich für ein Freizeitbad ein. | Foto: Wrobel
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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