Ehrung für „geniale Ketzerin“
Gedenktafel für Irmtraud Morgner

Bürgermeister Martin Schaefer (CDU) hat am Freitag, 18. Oktober, vor dem Haus Am Tierpark 52, eine Gedenktafel übergeben. Sie erinnert an die Schriftstellerin Irmtraud Morgner (1933 bis 1990), die dort zwischen 1980 und 1990 ihren Wohn- und Arbeitsort hatte.

Irmtraud Morgner machte ab den 70er-Jahren durch ihre fantastisch-realistische Schreibweise von sich reden. In ihren „Hexenromanen“ betrachten ihre literarischen Protagonistinnen die Wirklichkeit von einem rigorosen weiblichen Standpunkt aus. Gleichzeitig lassen sie einen satirischen und kritischen Blick auf die historisch verfestigten Geschlechterrollen erkennen.

Als zentrales Thema der Literatin erkennt die Rezensentin Carola Wiemers in den 2007 letztmals im „Verbrecher-Verlag“ erschienenen Büchern Morgners den „Eintritt der Frau in die Historie“. Die Schriftstellerin Kerstin Hensel nennt sie eine „geniale Ketzerin“, der Literaturhistoriker Walter Jens „die Tausendsassa“. 1989 erhielt Morgner den „Literaturpreis für grotesken Humor“. Alice Schwarzer nannte sie eine „feministische Visionärin“. Irmtraud Morgner wurde auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde bestattet.

Die Gedenktafel wurde gestaltet von Helga Lieser, ausstellungDESIGNgraphik Berlin. Das aus Mitteln des Lichtenberger Fonds für Erinnerungskultur finanzierte Projekt wurde von der Wohnungsbaugesellschaft Howoge unterstützt.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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