Im Treff werden Patengroßeltern vermitttelt
Normalerweise weiß die zweijährige Helena die kuschelige Spielwiese im Piratenzimmer zu schätzen. Nicht nur Bauklötze stehen hier bereit, verlockend sind auch der Kasten voller bunter Bälle und das viele Spielzeug. Doch heute lockt Helena eher das Spiel mit Teigroller, Plätzchenformen und viel, viel Mehl. Ihre Patenoma hilft dem Mädchen bei ihren ersten Backversuchen. "Zwischen mir und Helena hat es sofort gefunkt", erzählt Evelyn Bärow. Seit einem Jahr ist sie bereits Patenoma im Verein Berliner Familienfreunde und betreut ehrenamtlich ein Patenkind. "Für mich ist das eine große Erfüllung", sagt die 60-Jährige. Sie selbst hat zwei Söhne als Alleinerziehende großgezogen. "Ich kenne diese Herausforderung." Als Patenoma entlastet sie die Familie von Helena, indem sie durch ihre Betreuung kleine Auszeiten ermöglicht.
Nicht jede Familie hat Großeltern in der unmittelbaren Nähe. Wo diese familiäre Unterstützung fehlt, da springen die Patengroßeltern ein. Ob gemeinsame Spielplatzbesuche, das Abholen von der Kita oder auch Ausflüge: "Viele Eltern wünschen ihren Kindern den Kontakt zur Großelterngeneration. Sie vermitteln Werte und Haltung, ohne in die Erziehung einzugreifen", weiß Birgit Plank vom Verein der Berliner Familienfreunde. Die Sozialtherapeutin betreut die Großelternpatenschaften. Mittlerweile sind es bereits elf an der Zahl, zukünftig sollen es mehr werden. "Wir suchen noch Senioren, die mitmachen wollen", sagt Plank.
Wer sich engagieren möchte, ist im FamilienTreff in der Dolgenseestraße 21 willkommen. Der Treff ist nicht nur Treffpunkt von Patengroßeltern, sondern bietet Eltern einen kostenlosen Raum für die Freizeit mit ihren Kindern. "Wir wollen Familien auch sonst den nötigen Platz zum gemütlichen Austausch bieten und Kinder vor dem Kitaeinstieg fördern", erklärt Plank.
Mehrere Dutzend Familien nutzen bereits den liebevoll eingerichteten Treff zum gemeinsamen Frühstücken jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr. Eine Hebamme leiht Müttern mit Säuglingen in der Stillgruppe ihr Ohr für ihre Sorgen und Fragen. Die Gruppe trifft sich in der Dolgenseestraße 21 jeden Donnerstag ab 10 Uhr. Und im nachmittäglichen Familiencafé können sich Eltern jeden Mittwoch und Donnerstag ab 15 Uhr in gemütlicher Runde austauschen, während die Kinder spielen oder basteln.
"Der FamilienTreff ist ein Modellkonzept, das gelingt", weiß Birgit Plank. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung Aktion Mensch, vom Bezirksamt Lichtenberg sowie von zahlreichen Spendern.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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