Mehr Platz in neuen Räumen
Berliner Tuberkulosezentrum zog in eine Landesimmobilie

Im Beisein von Bürgermeister Michael Grund, der Stadträtinnen Camilla Schuler und Filiz Keküllüoğlu sowie Staatssekretär Dr. Thomas Götz übergab Lichtenbergs neuer Amtsarzt Markus Stemmler den symbolischen Schlüssel für die TBZ-Eröffnung an dessen Leiter, Sebastian Dietrich (von links nach rechts). | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Im Beisein von Bürgermeister Michael Grund, der Stadträtinnen Camilla Schuler und Filiz Keküllüoğlu sowie Staatssekretär Dr. Thomas Götz übergab Lichtenbergs neuer Amtsarzt Markus Stemmler den symbolischen Schlüssel für die TBZ-Eröffnung an dessen Leiter, Sebastian Dietrich (von links nach rechts).
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Das Zentrum für tuberkuloseerkrankte und gefährdete Menschen (TBZ) wurde jetzt in unmittelbarer Nähe des U-Bahnhofs Friedrichsfelde neu eröffnet.

Noch sieht es um das Gebäude an der Zachertstraße ein bisschen nach Baustelle aus. Aber tritt man durch die Tür im ersten Obergeschoss, findet man modern eingerichtete Diagnostikräume, Arzt- und Mitarbeiterzimmer vor. Kaum noch etwas erinnert daran, dass es sich um eine zu DDR-Zeiten errichtete Poliklinik in Typenbauweise handelt.

Das TBZ ist für ganz Berlin zuständig. „Wir haben drei Aufgaben“, berichtet Leiter Sebastian Dietrich. Eine ist, dass sich Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind, hier röntgen lassen müssen. Sind sie nicht an Tuberkulose erkrankt, wird ihnen eine Bescheinigung ausgestellt, die sich in ihrer Unterkunft vorlegen müssen. Eine weitere Aufgabe ist, dass das TBZ Menschen begleitet und berät, die an Tuberkulose erkrankt sind. Jedes Jahr sind das immerhin 300 bis 350. Wird eine Erkrankung festgestellt, wird die gesamte Umgebung des Patienten dahingehend untersucht, ob sich noch jemand angesteckt hat, und das ist die dritte Aufgabe. An normalen Tagen werden um die 120 Menschen im TBZ geröntgt. In Spitzenzeiten können es aber auch schon mal 180 sein.

Der Umzug hat seinen Grund. Der private Vermieter der früheren Räume hatte diese dem Bezirksamt gekündigt, berichtet Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). In Zusammenarbeit mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH gelang es, neue Räume an der Zachertstraße zu finden. Die mussten allerdings erst ausgebaut werden. Derweil war das TBZ in der Oberseestraße untergebracht.

Binnen zwei Wochen erfolgte nun der Umzug, berichtet Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen), Stadträtin für Facility Management. Dabei waren 28 Arbeitsplätze mit 780 Möbelstücken und 1700 Umzugskartons zu bewegen. Erschwerend kam hinzu, dass bisher noch kein Aufzug funktioniert. Der soll erst im September betriebsbereit sein, sodass das TBZ dann auch barrierefrei ist.

„Bei Tuberkulose denken viele, dass diese Krankheit ins 18. oder 19. Jahrhundert gehört, als viele arme Menschen daran erkrankten, weil sie in beengten Verhältnissen wohnten", sagt Gesundheitsstaatssekretär Dr. Thomas Götz. "In den westlichen Industriestaaten ging die Infektion zwar stark zurück, aber ausgestorben ist sie leider nicht. Weltweit erkranken jedes Jahr noch zehn Millionen Menschen an Tuberkulose und etwa 1,2 Millionen Menschen sterben daran.“ Umso wichtiger sei es, dass das TBZ nun moderne Räume habe. Dass er und seine Mitarbeiter zufrieden sind, auch wenn noch nicht alle Arbeiten am Haus beendet sind, bestätigt TBZ-Leiter Sebastian Dietrich. „Wir haben hier endlich mehr Raum, sodass sich unsere Arbeit besser organisieren lässt“, sagt er.

Allgemeine Sprechstunden hat das TBZ, Zachertstraße 75, Dienstag 8 bis 11 Uhr und 13 bis 14.30 Uhr sowie Donnerstag 14 bis 18 Uhr. Für Menschen aus Gemeinschaftsunterkünften und Wohnheimen sind Montag und Mittwoch 8 bis 11 Uhr und 13 bis 14.30 Uhr Sprechstunden.

Weitere Informationen: Telefon 902 96 49 71, https://service.berlin.de/standort/326397/ sowie über tuberkulose-info@lichtenberg.berlin.de

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 868× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 382× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 714× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 788× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 362× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.