Kultküche bietet Frühstück und Mittagsgerichte für kleines Geld an
Friedrichsfelde. Ohne Aufwand ein warmes Mittagessen, das bietet die Kultküche im Stadtteilzentrum in der Kultschule, Sewanstraße 43. Hier gibt es Brötchen, Buletten und Blechkuchen.
Walter Gauks greift nach dem Teller, der ihm durch die große Durchreiche gereicht wird. Heute gibt es Spinat mit Kartoffeln und Rührei zum Sattessen. Unter der Woche locken weitere leckere Gerichte zum Besuch der Kultküche: es gibt Schnitzel mit Specksalat, Chili con Carne, aber auch Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln. An der Eingangstür der Kultschule hängt der Januar-Speiseplan. Die Mittagessen kosten zwischen 2,50 und drei Euro. Die Teller sind gut gefüllt. Daneben gibt es auch belegte Frühstücksbrötchen für 80 Cent, Tee oder Kaffee für 50 Cent. "Die Wiederbelebung der Kiezküche war uns ein großes Anliegen", sagt Walter Gauks. Er ist der Chef des Vereins Lyra. Gauks freut sich, in der Sewanstraße 43 wieder einen gastronomischen Service anbieten zu können. Nicht nur, weil er von nun an selbst nicht mehr zur Stulle greifen muss.
Seit Jahren ist die einst gut besuchte Kiezküche in der Kultschule kalt. Nachdem der Lichtenberger Kulturverein den Betrieb des Hauses nicht mehr stemmen konnte, wurde auch die Kiezküche eingestellt. Der Verein Lyra hat nach Wiederinbetriebnahme des Hauses das Ziel verfolgt, erneut warme Gerichte für kleines Geld anzubieten. "Es sollen gute Speisen zum sozialen Preis sein. Unsere Besucher und Nachbarn sollen nicht nur satt werden, sondern sich hier auch kennenlernen und austauschen", sagt Walter Gauks.
Die Speisen liefert die gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG) Atina. Der gemeinnütziger Träger ist ohnehin ein guter Nachbar – er betreibt im Auftrag des Bezirkes die Jugendverkehrsschule in der Baikalstraße. "Wir betreiben daneben auch eine eigene Küche in der Frankfurter Allee, mit der wir bereits soziale Einrichtungen in Lichtenberg versorgen", sagt der Geschäftsführer Frank Schulz. Rund 100 Essen können dort produziert werden. Noch müssen sie im Wagen und Warmhalte-Behältnissen in die Kultschule gefahren werden. "Perspektivisch könnten wir auch in der Kultschule produzieren", sagt Schulz, der auf die umständliche Logistik gerne verzichten würde. Doch bislang fehlt es in der Küche der Kultschule an entsprechender Ausstattung wie etwa einem Starkstromanschluss. Der ist beispielsweise für einen Heißluftofen notwendig.
In den kommenden drei Monaten soll erst einmal auf Probe getestet werden, wie die Kiezküche bei den Kultschule-Besuchern und den Anwohnern rund um die Sewanstraße ankommt. "Wir nehmen auch gerne Wünsche auf, um unser Angebot zu verändern", sagt Frank Schulz. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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