Mallorca für immer: Neun Marmelenten aus dem Tierpark schnattern jetzt dort

Eine Marmelente wird auf Mallorca ausgewildert. | Foto: 2017 Tierpark Berlin
3Bilder
  • Eine Marmelente wird auf Mallorca ausgewildert.
  • Foto: 2017 Tierpark Berlin
  • hochgeladen von Berit Müller

Friedrichsfelde. Die schöne Insel Mallorca gilt als des Deutschen beliebtestes Urlaubsziel und als Auswanderertraum - seit Mitte Oktober ist sie um 25 deutsche „Einwanderer“ reicher. Neun von ihnen kommen aus Lichtenberg: Es sind Marmelenten, die im Tierpark Friedrichsfelde aus dem Ei schlüpften.

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat die Marmelenten als vom Aussterben gefährdet eingestuft. Damit gelten die gefiederten Tiere als genauso bedroht wie der afrikanische Elefant oder das Panzernashorn. Ein gemeinsames Projekt des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde mit dem Opel-Zoo Kronberg im Taunus und dem spanischen Zoo Jerez soll für den Fortbestand der Art sorgen. Das Projekt hat zum Ziel, Marmelenten aus deutschen Zoos auf Mallorca auszuwildern.

„Ein Grundpfeiler von Zoologischen Gärten ist die Haltung und Zucht bedrohter Tierarten“, sagt Kurator Christian Kern, der im Tierpark für den Artenschutz zuständig ist. „Wenn wir Tiere dann noch erfolgreich auswildern können, ist die Freude auf allen Seiten groß. Hier zeigt sich, welche wichtige Funktion Zoos neben der Bildung noch erfüllen.“

In Kooperation mit anderen Zoos beteiligt sich der Berliner Tierpark an Artenschutz-Projekten weltweit. So reisten in den vergangenen Jahren schon einige Bartgeier und Przewalski-Wildpferde von Friedrichsfelde aus in ihre ursprüngliche Heimat, um dort für immer zu bleiben. „Da sich gerade Vögel erfahrungsgemäß relativ gut auswildern lassen, sind wir zuversichtlich, dass auch diese jüngste Aktion erfolgreich ist“, hofft Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.

Die Marmelenten waren einmal in weiten Teilen Spaniens verbreitet. Doch das Trockenlegen von Feuchtgebieten zugunsten der Landwirtschaft hat ihren Lebensraum inklusive der Brutgebiete zerstört. Vor allem dadurch nahm der Bestand der kleinen Enten in der Natur drastisch ab. Nur noch drei Brutpaare haben Tierschützer 2007 auf Mallorca registriert. Seit 2009 wurden deshalb im Naturschutzgebiet Natural Park of s'Albufera de Mallorca, gelegen im Nordosten der Insel und das wichtigste Feuchtgebiet der Balearen, mehr als 95 Marmelenten erfolgreich ausgewildert. Erstmals dabei waren nun auch neun Wasservögel - sechs Männchen und drei Weibchen - aus dem Tierpark Berlin.

Die Zeichen stehen gut für die Marmelenten auf Mallorca: Im Gegensatz zu den Touristen zieht die Marmelente seichte Gewässer mit dichtem Schilfbewuchs den überfüllten Stränden vor. Die gefiederten Auswanderer vergangener Jahre fühlen sich auf der Insel wohl, es wurden schon erste Brutpaare entdeckt. bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.