Zwei Kleiderkammern und ein Jugendzentrum
Verein Soziale Herzen engagiert sich für den Kiez
Das Kinder- und Jugendzentrum liegt zwar an einer vielbefahrenen Straße, aber der Klub selbst und der etwas hinter Bäumen und Sträuchern liegende Außenbereich in Alt-Friedrichsfelde 112 lassen das vergessen.
Die Einrichtung des gemeinnützigen Vereins Soziale Herzen wurde 2008 von Peter Juling gemeinsam mit anderen engagierten Lichtenbergern gegründet. „Unser erstes Projekt war die Kleiderkammer an der Albert-Hößler-Straße 10“, berichtet der Vorsitzende. Geöffnet wird sie Dienstag und Donnerstag von 10 bis 17 Uhr von Ehrenamtlichen.
Schon bei seiner Gründung setzte sich der Verein das Ziel, vor allem für sozial benachteiligte Jugendliche einen Treffpunkt zu schaffen. Das wurde Anfang 2010 Wirklichkeit. Seinerzeit wurden Vereinsmitglieder auf die leerstehenden Räume im Howoge-Haus Alt-Friedrichsfelde 112 aufmerksam. „Wir schrieben ein Konzept für den Betrieb eines Kinder- und Jugendzentrums. Das reichten wir im Howoge-Kundencenter ein. Man war dort sehr angetan“, berichtet Peter Juling.
Inzwischen ist das Kinder- und Jugendzentrum eine feste Größe im Kiez. Dass es stets gut besucht ist, liegt sicher auch daran, dass die Besucher die Einrichtung teilweise mitgestalteten. „Wenn wir um 14 Uhr öffnen, kommen vor allem Kinder zwischen sieben und 13 Jahre“, berichtet Juling. Ab 18 Uhr treffen sich dann die älteren, die bis 21 Uhr bleiben dürfen. Die Einrichtung versteht sich als offener Treff. Das heißt, dass die Besucher ihre Freizeit selbst gestalten.
Für Kinder steht im Garten ein Trampolin. Im Haus stehen unter anderem ein Billard-Tisch und eine Playstation zur Verfügung. Und das Wunderbare sei, dass sich die älteren Besucher um die jüngeren kümmern und ihnen quasi Freizeitangebote machen, berichtet Peter Juling. Während regulär Montag bis Freitag von 14 bis 21 Uhr geöffnet ist, findet einmal im Monat an einem Sonnabend ab 10 Uhr ein Kinder-Frühstück statt. „Das verbinden wir dann mit einem gemeinsamen Reinigen unseres großen Aquariums und einem Klubputz“, sagt Peter Juling.
Dass alles so gut läuft, verdankt der Verein zum einen den moderaten Mietbedingungen, zum anderen den Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Ein regelmäßiger Spender ist die Allianz-Versicherung. Sie finanzierte nach einer Entscheidung ihres Gesamtbetriebsrats 2017 zum Beispiel eine neue Küche. Und jedes Jahr spendet sie 50 Geschenke im Wert von etwa 20 Euro für die jungen Besucher. Hinzu kommen weitere Unterstützer und Ehrenamtliche. Aktuell gesucht wird eine Firma, die möglichst auf Spendenbasis oder zu entgegenkommenden Konditionen die Sanierung der Toilette übernimmt.
Rein ehrenamtlich wird auch die dritte Einrichtung des Vereins betrieben: die Kleiderkammer in Alt-Friedrichsfelde 9a. Diese eröffnete 2012. Geöffnet hat sie Montag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 17 Uhr. Wie bei der Kleiderkammer an der Albert-Hößler-Straße werden auch alle Sachen, die hier an Bedürftige herausgegeben werden, dem Verein gespendet. Als Besonderheit gibt es eine separate Kinderabteilung. „Wir könnten unsere Kleiderkammern eigentlich an fünf Tagen in der Woche öffnen, so groß ist der Bedarf“, sagt Peter Juling. Doch dazu bedarf es weiterer Ehrenamtlicher.
Alle weiteren Informationen auf www.sozialeherzen.de
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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