Zebras, Giraffen und Pelikane in einer WG
Afrikanische Savannenlandschaft im Tierpark eröffnet
Besucher im Tierpark können jetzt mehr über die unterschiedlichen Bewohner der ostafrikanischen Savanne und ihren natürlichen Lebensraum erfahren.
In der rund 45 000 Quadratmeter großen Afrikanischen Savannenlandschaft streifen Grevyzebras, Weißbart-Gnus und Thomson-Gazellen gemeinsam in Herden durch ihr neues Habitat. Rosapelikane tauchen ihre Schnäbel ins Wasserloch, Rothalsstrauße begutachten ihre neuen Nachbarn und Giraffen zupfen vorsichtig Blätter von den Zweigen. „Die Zusammenführung so vieler Tiere aus unterschiedlichen Arten war eine spannende Aufgabe, aber auch eine enorme logistische Herausforderung für uns“, berichtet Kurator Markus Klamt. „Der beste Beweis, dass in der Wohngemeinschaft alles harmonisch läuft, ist die Geburt von zwei gesunden Weißbart-Gnus – der allererste Nachwuchs in der neuen Savanne.“ Die Jungtiere kamen am 9. und 15. Mai zur Welt.
Ein wahrer Höhepunkt ist der 120 Meter lange Giraffenpfad: Hier werden die Gäste den bis zu fünf Meter hohen Grazien der Savanne auf Augenhöhe begegnen können – wer sich traut, bahnt sich den Weg durch den Wald bis zu den Aussichtsplattformen über eine abenteuerliche Hängebrücke. Auf der Reise durch die Tierpark-Savanne gibt es an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken und zu lernen: Warum hat das Zebra Streifen? Weshalb treten Gnus zu Millionen jedes Jahr eine lange Reise an und wie verbringt eine Giraffen-Forscherin ihren Tag? Eine begleitende interaktive Ausstellung sorgt für einen tieferen Einblick in den Lebensraum Savanne und sensibilisiert für die Bedeutung von Artenvielfalt. Das neu erlernte Wissen – etwa zu den unterschiedlichen Mustern des Giraffenfells – können die Besuche mit Blick auf die Herde unmittelbar selbst anwenden.
Die Kosten für den Bau der Savannenlandschaft belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. Davon stellte die Senatsverwaltung für Finanzen 5,6 Millionen Euro bereit. Weitere 1,2 Millionen Euro wurden aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" über die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe finanziert.
Der Tierpark erreicht mit der Eröffnung der Afrikanischen Savannenlandschaft ein neues Etappenziel auf seinem Weg zu einem Zoo der Zukunft. Seit knapp neun Jahren wird die 1955 gegründete und 160 Hektar große Anlage zum naturnahen Geozoo umgebaut. Um einen Einblick in den Lebensraum der einzelnen Tierarten und deren Interaktionen, Besonderheiten und Problematiken zu ermöglichen, werden die Tiere größtenteils nach geografischen Gesichtspunkten zu sehen sein. Mit ihrem eigenen Artenschutz-Programm Berlin World Wild arbeiten Zoo und Tierpark mit rund 35 Projekte auf der ganzen Welt zusammen.
Geöffnet ist der Tierpark täglich von 9 bis 18.30 Uhr, letzter Einlass ist um 17 Uhr. Mehr Informationen unter www.tierpark-berlin.de.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
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