Zwillinge im Gehege der Sumatra-Tiger
Geburt ist eine weitere Hoffnung für den Erhalt der sehr seltenen Art
Der Tierpark Berlin sich über Nachwuchs bei seinen Sumatra-Tigern freuen. Sie sind in freier Wildbahn akut vom Aussterben bedroht.
Nur noch schätzungsweise 400 bis 600 Tiere leben in den indonesischen Regenwäldern. Nun gibt es erneut Hoffnung für den Erhalt der seltenen Tierart. Mayang (13 Jahre) und Vater Jae (15 Jahre) sind zum zweiten Mal Eltern geworden.
„Zoos sind der Schlüssel zum Erfolg beim Überleben dieser Art.“ So betont Tierparkdirektor Andreas Knieriem die Bedeutung dieser Geburt für die stark gefährdete Art. „Die Erhaltungszucht in menschlicher Obhut ist ein wichtiger Baustein im internationalen Netzwerk, welches sich für den Schutz der letzten Tiger einsetzt. Bei der Aufzucht des Nachwuchses ist nun Zurückhaltung wichtig. Wir haben volles Vertrauen in Mayang, die ja bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, was für eine tolle Mutter sie ist.“
Bis jetzt alles prima
Tiger-Männchen Jae zog im Januar 2022 aus dem Parc des Félins (Frankreich) in den Tierpark Berlin. Der Kater sorgte bereits mehrfach für gesunde Nachkommen und verstand sich mit Mayang auf Anhieb. Noch im gleichen Jahr wurden Louise und Lotte geboren, die inzwischen ihr neues Zuhause im Zoo Berlin gefunden haben. Genau wie vor zwei Jahren bei Luise und Lotte gilt es nun auch wieder Ruhe zu bewahren: „Bisher läuft alles ganz prima. Mutter und Jungtiere sind wohlauf und liegen in der Mutterstube. Wie schon 2022 ist der Kater von Anfang an dabei und die Tiger haben die gesamte Innenanlage und rückwärtigen Bereiche zur Verfügung“, berichtet Kurator Matthias Papies.
Da das Tierparkteam den Bereich um die Wurfhöhle meidet, entdeckten sie den Nachwuchs erst etwas später auf dem Bildschirm. In den kommenden Wochen bleibt die Wurfhöhle ganz den Tigern überlassen, um der Familie viel Ruhe zu geben. Die Elterntiere haben die Möglichkeit, sich zwischen verschiedenen Bereichen der Anlage zu bewegen. Sie werden zeitweise nicht im Alfred-Brehm-Haus für die Gäste zu sehen sein.
Lebensraum wird zerstört
Der Sumatra-Tiger ist in der Wildnis ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra beheimatet und repräsentiert die südlichste Unterart des Tigers, die noch existiert. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich von dichten Regenwäldern bis zu feuchten Sumpfgebieten. Die Anzahl der Sumatra-Tiger wurde durch Wilderei, insbesondere für medizinische Zwecke, stark dezimiert. Ein gravierendes Problem ergibt sich zudem aus der fortschreitenden Zerstörung des Lebensraums der Tiger durch Rodung, was zunehmend zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung führt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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