Schöner Wohnen in der Bärenschlucht
Neue WG von Brillenbär und Waldhund
Die Waldhunde zeigen sich noch etwas schüchtern in ihrem neuen Zuhause – kein Wunder, die alteingesessenen Brillenbären haben in ihrer Bärenschlucht einen eindeutigen Heimvorteil. Schon 1957, zwei Jahre nach Gründung des Tierparks, wurde die einem Gebirgscanyon nachempfundene Anlage eröffnet. Damals bewohnten die Anlage Schwarzbären. Dank umfassender Umbauarbeiten wurde die Bärenschlucht an die Anforderungen moderner Tierhaltung angepasst und erstrahlt nun in neuem Glanz. Der Umbau ermöglicht es, dass erstmals im Tierpark Brillenbären gemeinsam mit Waldhunden gehalten werden.
„Vergesellschaftungen mehrerer Tierarten fördern nicht nur das natürliche Verhalten der Tiere, sondern bieten den Gästen ein abwechslungsreiches Tiererlebnis, welchen einen realistischeren Einblick in den natürlichen Lebensraum der Tierarten ermöglicht“, erklärt Tierpark-Kuratorin Maren Siebert. Die vierköpfige Waldhund-Familie ist bereits Ende Juni in ihre neue Heimat neben den Eisbären eingezogen und durfte die umgestaltete Anlage zunächst für sich allein erkunden. Bisher lebten die südamerikanischen Raubtiere auf einer Anlage neben dem Regenwaldhaus. Der in Berlin geborene Brillenbär Hans (6) hat außerdem Gesellschaft einer Artgenossin bekommen: Brillenbärin Tinka (6) ist am 2. Juli aus dem Zoo Planckendael aus Belgien eingetroffen. Die behutsame Vergesellschaftung der Tierarten wird seitdem schrittweise vorgenommen. Die beiden Bären werden abwechselnd auf der Außenanlage zu sehen sein. Fünf neue Kletterbäume bieten den Brillenbären zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten und ein neu angelegter Tunnel bereichert das Gehege für die Waldhunde.
„Bei den Brillenbären engagieren sich die Zoologischen Gärten Berlin sowohl vor Ort in Bolivien als auch im ex-situ Artenschutz. Wir koordinieren in Berlin das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für diese gefährdete Tierart“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Waldhunde und Brillenbären sind beide in den gleichen Gebieten Südamerikas zuhause. Wir verfolgen im Tierpark Berlin das Konzept des Geo-Zoos, in dem die Tiere nach Regionen, in denen sie auf der Welt leben, anzutreffen sind. So wollen wir mit unseren Botschafter-Tieren ein umfassenderes Verständnis für die natürlichen Lebensräume schaffen und Menschen für ihren Schutz begeistern.“
Nach einer Umbauzeit von rund sechs Monaten freuen sich die Tierpark-Gäste nun über das neue Tiererlebnis. Die Kosten für das gesamte Projekt beliefen sich auf insgesamt 375000 Euro.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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