Im Einsatz für die Großtrappen
Schwerster flugfähiger Vogel war fast ausgestorben
Die Großtrappe zählt zu den stark bedrohten Tierarten der Welt. Der Tierpark Berlin unterstützt deshalb fachlich ein Partnerprojekt für Zucht und die Auswilderung.
So gibt es, nachdem der schwerste flugfähige Vogel der Welt in Deutschland beinahe ausgestorben war, nun wieder Hoffnung für das Überleben der Art durch die Ansiedelung in einer neuen Projektregion im Zerbster Land in Sachsen-Anhalt. Einst waren die bis zu 17 Kilogramm schweren Großtrappen in ganz Europa verbreitet. Doch die Intensivierung der Landwirtschaft führte in vielen Ländern zu einem drastischen Rückgang. In einigen Ländern starb die Großtrappe bereits aus, in anderen erreichte sie einen akuten Bedrohungszustand. Auch in Deutschland wurde die Situation dramatisch. 1996 zählte man im Bundesgebiet nur noch 57 Großtrappen.
Seit rund 30 Jahren engagiert sich der „Förderverein Großtrappenschutz“ aus Brandenburg für den seltenen Vogel. Dank des Engagements der Artenschützer konnte der Bestand durch intensives Management der Balz-, Brut- und Überwinterungsflächen, vor allem aber auch durch die Wiederansiedlung handaufgezogener Tiere vor der Ausrottung gerettet werden. Nach dem Tiefpunkt Mitte der 1990er Jahre werden nun wieder mehr als 300 Tiere gezählt. Das gemeinnützige Team des Fördervereins zieht jedes Jahr junge Großtrappen mit der Hand auf und wildert diese in geeigneten Gebieten aus.
Aufzucht sowie anschließende Auswilderung sind sehr zeit- und kostenintensiv. Eier aus dem natürlichen Lebensraum werden eingesammelt, ausgebrütet, die Jungtiere aufgezogen und für das Leben im Grasland vorbereitet. „Wir als Experten für die Aufzucht von teils anspruchsvollen Tieren können gut einschätzen, welchen Aufwand unsere Kollegen vom Förderverein Großtrappenschutz betreiben. Ich möchte dem Team daher meinen großen Respekt für das Engagement aussprechen. Wir freuen uns, wenn wir als große Zoologische Einrichtung bei diesem Projekt unterstützen können“, erklärt Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem anlässlich der erneut geglückten Auswilderungskation.
Der Tierpark unterstützt das Artenschutzprojekt seit 2016. „Der große Einsatz unserer Partner vor Ort hat gezeigt, dass dies der Schlüssel zum Erfolg ist, um die Großtrappe optimal auf das Leben in ihrem natürlichen Lebensraum vorzubereiten“, erklärt Matthias Papies, Leitender Kurator im Tierpark Berlin.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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