Damit Eisbären überleben können
Tierpark unterstützt Forschung und regt Besucher zum Nachdenken an
Eisbärin Hertha und ihre Mutter Tonja zählen als Tierparkbewohner zweifellos zu den Lieblingen der Besucher. Um auf die Situation ihrer Artgenossen in freier Wildbahn aufmerksam zu machen, führte Eisbär-Kurator Markus Klamt kürzlich eine besondere Fütterung durch.
Die Teilnehmer konnten ihm im Anschluss Fragen stellen. Außerdem konnten sie dem Kurator berichten, welchen Beitrag sie persönlich dazu leisten, um das Klima und damit auch die größten Landraubtiere der Erde zu schützen. Wer über sein Engagement berichtete, bekam als Dank vom Tierpark einen kleinen Stoffeisbären geschenkt. Zur Aktion sagt Markus Klamt: „Wir wollen unsere Besucher nicht nur für den Schutz der Artenvielfalt begeistern, sondern bringen uns auch aktiv in Schutzprojekte vor Ort ein und treiben die Forschung für den Artenschutz voran. Noch im März findet in Berlin beispielsweise ein Workshop statt, bei dem wir Experten zusammenbringen, um über sinnvolle Forschungsmaßnahmen und die Rolle von Zoos beim langfristigen Schutz der Eisbären zu beraten.“
Der Eisbär wird auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Tierart eingestuft. Vor allem der Verlust ihres Lebensraums macht den weißen Riesen zu schaffen. Aufgrund der Klimaerwärmung schrumpft er enorm. Dadurch finden die Tiere keine Nahrung mehr und auch die Partnersuche wird erschwert.
„Eisbären übernehmen eine wichtige Rolle in Tierparks und Zoos. Als Botschafter ihrer Art helfen sie maßgeblich dabei, auf die Bedrohung des Lebensraums Arktis aufmerksam zu machen“, erklärt Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „Wir wünschen uns, dass jeder unserer Gäste den faszinierenden Anblick unserer Eisbären zum Anlass nimmt, zu reflektieren, was wir in unserem eigenen Alltag verändern könnten, um den Lebensraum dieser und vieler anderer bedrohter Tierarten zu retten.“
Berlin World Wild, das Artenschutzprogramm der Zoologischen Gärten Berlin, unterstützt unter anderem die Organisation Polar Bears International dabei, den Verhaltensveränderungen bei Aufzucht und Nahrungssuche, bevorzugten Rückzugsräumen und Wanderbewegungen im natürlichen Lebensraum der Eisbären nachzugehen. Wissenschaftler stellen dazu beispielsweise Kameras auf, um herauszufinden, wann Mutter und Nachwuchs die Wurfhöhle verlassen und wie viele Jungtiere aus der Wurfhöhle kommen.
Zoos und Tierparks tragen auch zur Rettung der Eisbären bei, indem sie diese Grundlagenforschung finanziell oder personell unterstützen. Ziel aller Bemühungen ist es, langfristige Schutzzonen einrichten, in denen die Tiere genug Nahrung finden und ihren Nachwuchs ungestört großziehen können.
Weitere Informationen gibt es auf www.tierpark-berlin.de/de/artenschutz/weltweit/eisbaer.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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