Damit es für die Azubis weitergeht
Das Abacus Tierpark Hotel wird zum ersten Berliner Ausbildungshotel
Unter den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie leiden nicht nur Inhaber von Restaurants und Cafés. Auch junge Leute, die ihre Ausbildung in einem Gastronomieberuf begannen, wissen oft nicht, wie es weitergeht.
Deshalb hat die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ein Sofortprogramm mit 2,7 Millionen Euro aufgelegt. Davon können bis zu 100 junge Menschen profitieren, die in diesem Jahr ihren Ausbildungsplatz verloren haben oder die zugesagte Ausbildung gar nicht erst beginnen konnten. Das Programm hat eine Laufzeit von zunächst 33 Monaten. Als ersten Partner konnte die Senatsverwaltung das Abacus Tierpark Hotel gewinnen. Als Berlins erstes Ausbildungshotel bietet es ab sofort diesen jungen Menschen einen sicheren und fair bezahlten Ausbildungsplatz für Köche sowie Restaurant- und Hotelfachleute an.
Im Abacus-Hotel beginnen zunächst bis zu 18 Auszubildende ihre Lehre. Insgesamt stehen perspektivisch 36 Plätze zur Verfügung. Die inab Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft, ein Tochterunternehmen des bfw-Berufsfortbildungswerks mbH, übernimmt die fachlich duale und überbetriebliche Verantwortung. Am Projekt sind zudem die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und der Hotel- und Gaststättenverband Berlin (DEHOGA Berlin) beteiligt. Das gemeinsame Ziel ist es, jungen und motivierten Menschen die Ausbildung trotz Pandemie ohne große Lücken und in sehr guter Qualität zu ermöglichen sowie deren Übernahme in reguläre Betriebe zu befördern.
„Die Senatsverwaltung für Arbeit unterstützt mit diesem Projekt vor allem Jugendliche, denen in diesen schwierigen Zeiten eine sichere Ausbildung verwehrt geblieben ist“, sagt Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Die Linke). „Wir finanzieren diese Ausbildungsplätze im Abacus Hotel mit einem Ausbildungsgehalt nach Tarif. Ebenso wollen wir die Vorzüge der dualen Ausbildung weiter fördern und somit einen wichtigen Betrag zur Sicherung zukünftiger Fachkräfte leisten. Gute Ausbildung ist der erste Schritt in Richtung gute Arbeit“.
„Die wirtschaftliche Lage für unsere Branche ist dramatisch und wird sich tiefgreifend auch auf die Ausbildung und Fachkräftesicherung auswirken“, berichtet der Berliner DEHOGA-Präsident Christian Andresen. „Wir begrüßen es daher sehr, dass wir in Berlin mit dem Projekt versuchen, einen Teil der Auszubildenden, die aus wirtschaftlich betroffenen Betrieben kommen, aufzufangen. Ziel muss es sein, möglichst viele zum Abschluss zu führen.“
Weitere Hotels in Berlin sollen folgen
Karen Friedel, Geschäftsführerin des Abacus Tierpark Hotels, erklärt: „Als privat geführtes Vier-Sterne-Hotel in Berlin wissen wir um die Verantwortung für den eigenen Fachkräftenachwuchs. Wir bilden seit über 20 Jahren junge Leute für die Branche aus. Auch unser Hotel ist von der Corona-Krise schwer getroffen, konnte aber ohne Schließzeit durch die schweren Monate kommen. Mit dem Projekt des Senats, in einer Übergangsphase als Ausbildungshotel zu fungieren, geben wir Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Ausbildung praxisnah zu Ende zu führen.“
Das Projekt will die Senatsverwaltung nun auf weitere Berliner Hotels ausweiten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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