Wald statt Restaurant am Spreetunnel
Areal des ehemaligen Müggelschlößchens bleibt der Natur überlassen
Vor inzwischen fast fünf Jahren wurde das Areal des 1945 zerstörten Restaurants Müggelschlößchen am Spreetunnel für rund eine Viertelmillion Euro versteigert. Die Berliner Woche berichtete damals, dass ein privates Unternehmen aus Brandenburg ein neues Restaurant nach historischem Vorbild an der Stelle errichten wollte.
Nachdem unsere Redaktion kürzlich eine Leserfrage erreichte, was seitdem aus der weiterhin unbebauten Fläche geworden ist, haben wir beim zuständigen Stadtrat Rainer Hölmer (SPD) nachgehakt.
„Nach der Versteigerung sind die Käufer mit der Idee an das Bezirksamt herangetreten, das ehemalige Ausflugslokal wieder zu errichten“, blickt er auf die damaligen Ereignisse zurück. „Auf dem Grundstück gibt es jedoch kein Baurecht“, so Hölmer. „Das ist auf dem Zwangsversteigerungstermin auch deutlich zum Ausdruck gebracht worden. Das Grundstück wurde in Kenntnis der fehlenden Baurechtsqualität erworben.“ Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfe er keine Auskünfte über den Eigentümer erteilen.
Kein Gebäude, kein Bestandsschutz
Wer heute noch Spuren des ehemaligen Ausflugslokals entdecken möchte, muss schon ganz genau hinsehen. An einer Stelle lassen sich noch Stufen erkennen, die einst zum Außenbereich des Restaurants gehört haben dürften. „Das private Grundstück am Ausgang des Spreetunnels zur Kämmereiheide ist heute Teil des dortigen Waldes“, so der Stadtrat. Weil auf dem Grundstück keine Bebauung mehr vorhanden ist, besteht laut Hölmer auch kein Bestandsschutz, der eine Nachnutzung ermöglichen würde.
„Die Errichtung eines Ausflugslokals an historischem Ort im Außenbereich ist unzulässig. Das städtebauliche Ziel des Bezirks ist – entsprechend der Vorgaben des Flächennutzungsplans – Wald mit der Möglichkeit der öffentlichen Erlebbarkeit der Wasserflächen und der freien Zugänglichkeit des Spreetunnels und der Ufer.“ Bis heute sei weder ein neuer Bauantrag gestellt noch die bezirkliche Bauberatung in Anspruch genommen worden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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